Wissenschaftliche Methode: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FreeWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
[gesichtete Version][unmarkierte Version]
(Weblinks und Literatur)
Zeile 4: Zeile 4:
  
 
Es gibt kein Naturgesetz, welches Wissenschaftler auf eine bestimmte anzuwendende Methodik festlegt. Trotzdem wird an den Universitäten überwiegend die Meinung vertreten, dass der Wissenschaftsbetrieb nicht nur in den Naturwissenschaften<ref>Die Naturwissenschaften haben diesen Standard seit dem 17. Jahrhundert geprägt.</ref> auschließlich über empirische Forschung betrieben werden könne und deduktives, apriorisches Arbeiten, welches nicht falsifiziert werden kann, wissenschaftlich irrelevant sei. Da es sich aber nur um eine Meinung handelt, ist diese Sicht problematisch und rückweisbar<ref>Vergleiche: "Because the scientific community does not count omniscient members among its number, its members have developed a "scientific method" to try to deal with their uncertainty about their theories. The "scientific method," which consists of developing hypotheses and "testing" those hypotheses against empirical experience, does not provide the scientific community with certain knowledge, however. It merely serves a rather low hurdle that assists in weeding out what most scientists would consider implausible, unverifiable, and silly theories." - Mark R. Crovelli: [https://mises.org/library/what-scientific-theory ''What Is a Scientific Theory?''], Mises Institute, Alabama, Mises Daily, 6.1.2012.</ref>, wie hier noch zu erörtern ist.
 
Es gibt kein Naturgesetz, welches Wissenschaftler auf eine bestimmte anzuwendende Methodik festlegt. Trotzdem wird an den Universitäten überwiegend die Meinung vertreten, dass der Wissenschaftsbetrieb nicht nur in den Naturwissenschaften<ref>Die Naturwissenschaften haben diesen Standard seit dem 17. Jahrhundert geprägt.</ref> auschließlich über empirische Forschung betrieben werden könne und deduktives, apriorisches Arbeiten, welches nicht falsifiziert werden kann, wissenschaftlich irrelevant sei. Da es sich aber nur um eine Meinung handelt, ist diese Sicht problematisch und rückweisbar<ref>Vergleiche: "Because the scientific community does not count omniscient members among its number, its members have developed a "scientific method" to try to deal with their uncertainty about their theories. The "scientific method," which consists of developing hypotheses and "testing" those hypotheses against empirical experience, does not provide the scientific community with certain knowledge, however. It merely serves a rather low hurdle that assists in weeding out what most scientists would consider implausible, unverifiable, and silly theories." - Mark R. Crovelli: [https://mises.org/library/what-scientific-theory ''What Is a Scientific Theory?''], Mises Institute, Alabama, Mises Daily, 6.1.2012.</ref>, wie hier noch zu erörtern ist.
 +
 +
Warum wird das „monistische“ Beharren auf den Empirismus zum Problem?
 +
 +
Dies wird intuitiv deutlich, wenn wir uns den Charakter von Aussagen anschauen.
 +
Es gibt Aussagen, 1) die sind theoretisch und allgemein gültig und daher logisch unstrittig und 2) solche die historische Ereignisse oder künftige Prognosen sind, d.h. sie können nicht allgemein gelten und bedingen einer Prüfung, um Sicherheit darüber zu erlangen.
 +
 +
Der Satz des Pythagoras gehört beispielsweise zu ersterer Art von Aussagen. Man muss in der Analogie also keinen rechten Winkel mehr messen, wenn sich die Seitenlängen eines konstruierten Dreiecks entsprechend verhalten. (Dies leuchtet nicht nur jedem Mathematiker sofort ein.)
 +
 +
Neben dem Satz des Pythagoras gibt es natürlich zahllose Beispiele, die nicht mehr zur Allgemeinbildung zählen bzw. eine bestimmte Fachkompetenz abverlangen. D.h. solche Personen, die nicht über genügend theoretisches Wissen verfügen, werden geneigt sein, den rechten Winkel messen zu wollen oder was auch immer die entsprechende Aufgabe abverlangt. Dabei haben sie dann zusätzlich die Schwierigkeit, in der Empirie die gleichzeitige Wirkung von anderen Faktoren zu berücksichtigen, die eine Prüfung verfälschen (wie Verkrümmungen, schiefe Ebenen usw.), erschweren oder gar unmöglich machen. Es ist dann nicht überraschend, wenn Ignoranz oder das Fehlen von theoretischem Wissen zu Verschwendung und katastrophalen Fehleinschätzungen führt.
 +
 +
Ein anderes Beispiel aus der Ökonomie.<ref>Mehr davon in Hans-Hermann Hoppe: [https://mises.org/library/economic-science-and-austrian-method ''Economic Science and the Austrian Method''], Mises Institute 1995:14f</ref> Wenn sich zwei Personen A und B freiwillig austauschen, müssen sie davon ausgehen, dass sie davon (durch Bedürfnisbefriedigung) profitieren. Und sie müssen umgekehrte Präferenzen für die ausgetauschten Waren und Dienstleistungen besitzen, damit A höher einschätzt, was er von B erhält als das, was er ihm gibt, und B muss die gleichen Dinge umgekehrt beurteilen.
 +
 +
Wenn man zu solchen Beispielen das Gegenteil behauptet, würde das einer verständigen Person intuitiv sofort absurd oder unvernünftig vorkommen, während das bei historischen Aussagen nicht so ist, weil man nicht wissen kann, ob es vielleicht nicht doch stimmt.<ref>Siehe [https://www.youtube.com/watch?v=0n4IYhSk9oQ ''Theory and History (by Hans-Hermann Hoppe) - Introduction to Austrian Economics, 9of11''], Youtube, aufgenommen September 2005, Klampenborg, Dänemark.</ref>
  
 
== Weblinks und Literatur ==
 
== Weblinks und Literatur ==

Version vom 28. Februar 2019, 20:16 Uhr

Diese FreeWiki-Seite ist noch als ein Fragment zu betrachten, d. h. es ist keine strukturierte Seite, sondern nur eine Sammlung von Material oder Textvorschlägen.
Der entsprechende Wikipedia-Artikel wird für nicht ausreichend, nicht zuverlässig und / oder manipuliert gehalten. Hier im FreeWiki wird versucht, eine sachlich korrekte Seite zu erstellen.

Als „Wissenschaftliche Methode[1] oder „Szientifizismus“ wird der auf Empirismus basierende Standard der wissenschaftlichen Methodik bezeichnet.

Es gibt kein Naturgesetz, welches Wissenschaftler auf eine bestimmte anzuwendende Methodik festlegt. Trotzdem wird an den Universitäten überwiegend die Meinung vertreten, dass der Wissenschaftsbetrieb nicht nur in den Naturwissenschaften[2] auschließlich über empirische Forschung betrieben werden könne und deduktives, apriorisches Arbeiten, welches nicht falsifiziert werden kann, wissenschaftlich irrelevant sei. Da es sich aber nur um eine Meinung handelt, ist diese Sicht problematisch und rückweisbar[3], wie hier noch zu erörtern ist.

Warum wird das „monistische“ Beharren auf den Empirismus zum Problem?

Dies wird intuitiv deutlich, wenn wir uns den Charakter von Aussagen anschauen. Es gibt Aussagen, 1) die sind theoretisch und allgemein gültig und daher logisch unstrittig und 2) solche die historische Ereignisse oder künftige Prognosen sind, d.h. sie können nicht allgemein gelten und bedingen einer Prüfung, um Sicherheit darüber zu erlangen.

Der Satz des Pythagoras gehört beispielsweise zu ersterer Art von Aussagen. Man muss in der Analogie also keinen rechten Winkel mehr messen, wenn sich die Seitenlängen eines konstruierten Dreiecks entsprechend verhalten. (Dies leuchtet nicht nur jedem Mathematiker sofort ein.)

Neben dem Satz des Pythagoras gibt es natürlich zahllose Beispiele, die nicht mehr zur Allgemeinbildung zählen bzw. eine bestimmte Fachkompetenz abverlangen. D.h. solche Personen, die nicht über genügend theoretisches Wissen verfügen, werden geneigt sein, den rechten Winkel messen zu wollen oder was auch immer die entsprechende Aufgabe abverlangt. Dabei haben sie dann zusätzlich die Schwierigkeit, in der Empirie die gleichzeitige Wirkung von anderen Faktoren zu berücksichtigen, die eine Prüfung verfälschen (wie Verkrümmungen, schiefe Ebenen usw.), erschweren oder gar unmöglich machen. Es ist dann nicht überraschend, wenn Ignoranz oder das Fehlen von theoretischem Wissen zu Verschwendung und katastrophalen Fehleinschätzungen führt.

Ein anderes Beispiel aus der Ökonomie.[4] Wenn sich zwei Personen A und B freiwillig austauschen, müssen sie davon ausgehen, dass sie davon (durch Bedürfnisbefriedigung) profitieren. Und sie müssen umgekehrte Präferenzen für die ausgetauschten Waren und Dienstleistungen besitzen, damit A höher einschätzt, was er von B erhält als das, was er ihm gibt, und B muss die gleichen Dinge umgekehrt beurteilen.

Wenn man zu solchen Beispielen das Gegenteil behauptet, würde das einer verständigen Person intuitiv sofort absurd oder unvernünftig vorkommen, während das bei historischen Aussagen nicht so ist, weil man nicht wissen kann, ob es vielleicht nicht doch stimmt.[5]

Weblinks und Literatur

Fußnoten

  1. Siehe dazu den Artikel Scientific method in der englischen Wikipedia sowie den Artikel Scientific Method in der Stanford Encyclopedia of Philosophy.
  2. Die Naturwissenschaften haben diesen Standard seit dem 17. Jahrhundert geprägt.
  3. Vergleiche: "Because the scientific community does not count omniscient members among its number, its members have developed a "scientific method" to try to deal with their uncertainty about their theories. The "scientific method," which consists of developing hypotheses and "testing" those hypotheses against empirical experience, does not provide the scientific community with certain knowledge, however. It merely serves a rather low hurdle that assists in weeding out what most scientists would consider implausible, unverifiable, and silly theories." - Mark R. Crovelli: What Is a Scientific Theory?, Mises Institute, Alabama, Mises Daily, 6.1.2012.
  4. Mehr davon in Hans-Hermann Hoppe: Economic Science and the Austrian Method, Mises Institute 1995:14f
  5. Siehe Theory and History (by Hans-Hermann Hoppe) - Introduction to Austrian Economics, 9of11, Youtube, aufgenommen September 2005, Klampenborg, Dänemark.