Suicide-by-sysop

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Version vom 30. November 2019, 01:11 Uhr von Manorainjan (Diskussion | Beiträge) (Der Prozess: Zusammenfassung)
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Suicide-by-sysop ist die finale Kombination von WikiFerien und Verbannung

Grundlagen

Drei Komponenten bilden das explosive Gemisch, aus dem diese Eskalation entstehen kann:

  1. Das Wiki-Konzept ist für einige Individuen dermaßen attraktiv, dass es süchtig macht. Grundsätzlich ist Kooperation für die meisten Menschen inspirierend. Es gibt Theorien, dass die menschliche Fähigkeit zur Kooperation ihr wesentlichster evolutionärer Vorteil sei. Andererseits sind die meisten Wikis keine echten Gemeinschaften, die sich regelmäßig persönlich, von Angesicht zu Angesicht treffen, sondern lediglich unverbindliche Interessenüberschneidungen auf rein intellektueller Ebene.
  1. Rechthaberei ist das geradezu unvermeidliche Ergebnis einer Interaktion auf einer höchst abstrakten Ebene. Das gilt besonders für die sogenannte Westliche Wertegemeinschaft und im höchsten Maße für Deutschland.[1] Auf Wikis ohne persönliche Treffen sind Eskalationen im Versuch 'Recht zu haben' eine Gewissheit.
  1. Negative Erfahrungen machen mit Lernen verwechseln: Es gibt eine erhebliche Menge an Leuten, die das Machen von negativen Erfahrungen mit dem Vorgang des Lernens verwechseln. Sie verstehen nicht, das Erfahrungen eine Voraussetzung für das Lernen sind. Erfahrungen ersetzen aber nicht das Lernen. Man kann Erfahrungen machen, ohne etwas zu lernen. Aber man kann nicht lernen, ohne Erfahrungen zu machen. Das Lernen ist eine Anstrengung, die der (negativen) Erfahrung folgt. Eine negative Erfahrung, der kein intrinsischer Lernprozess folgt, ist lediglich eine Frustration. Eine positive Erfahrung, der kein intrinsischer Lernprozess folgt, ist lediglich eine Demonstration.

Der Prozess

Wenn also jemand denkt, er sei im Recht, eine Überzahl der Leute um ihn herum oder eine höhere Macht wie ein Moderator, Admin oder Sysop ihn aber mit der 'falschen' Entscheidung überstimmt, dann wird er frustriert und wendet sich innerlich vom Projekt ab. Darauf hin verschlechtert sich die Beziehung zur Umwelt und er neigt zu immer schärferen Kritik und letztlich zu Negativ-Prognosen über das Projekt und die Leute mit der 'falschen' Meinung bzw. 'falschen' Vorgehensweise..

Der nächste 'logische' Schritt ist es, sich einem anderen Wiki zuzuwenden, wo die Leute besser drauf sind. Man findet unweigerlich nach kurzer Zeit heraus, dass diese anderen Leute auch nicht besser sind. Nun kann man kann die Runde durch eine Anzahl von weiteren Wikis bzw. Projekte, Foren usw. fortsetzen. Schlussendlich kehrt man zum ersten Wiki zurück und erntet natürlich einiges an Häme: "Ach, da ist er ja wieder! Haste nicht gesagt, du wolltest hier nie wieder was machen und unser Projekt würde sowieso zusammenbrechen?" Auf diese Weise hat man sich also dann selber ins Unrecht gesetzt, eine sehr peinliche Situation für einen Dogmatiker.

Wenn man also innerlich gekündigt hat, aber andererseits weiß, daß man es nicht durchhalten wird, wegzubleiben, dann kann man diese innere Kündigung dadurch vollstrecken, dass man sich mit einem oder mehreren Sysops, vornehmlich mit restriktiven oder überarbeiteten, überwirft, um sicher zu stellen, dass man gebannt wird. Auf diesem Weg wird man eine Menge Aufmerksamkeit auf sich ziehen, die Arbeit am Projekt erheblich stören, ein gefühlte der Rache bekommen und es schließlich bedauern, sobald diese Strategie zum Erfolg geführt hat. Daher sieht suicide-by-sysop von Außen ziemlich stark nach Vandalismus aus, obwohl der Zweck der Übung nicht die Sabotage des (geliebten) Projektes ist, sondern die Vernichtung der eigenen Lizenz zur Teilnahme.

Zusammenfassung

Eine Person, die dazu neigt, lernen mit dem Sammeln von negativen Erfahrungen zu verwechseln, 'lernt' daraus, dass sie eigentlich süchtig ist nach etwas, dass ihr viele emotionalen Schmerzen verursacht. Und da sie nicht fähig war, das Problem (das Wiki, das Projekt oder die 'falschen' Leute) verschwinden zu lassen, stellt sie sicher, dass sie den Zugang dazu verliert, wenigstens unter dem Kontonamen, unter dem sie so viel Schmähung erfahren hatte. Also musste dieses Konto gebannt werden, für immer, ohne eine Möglichkeit der Revision. Hätte sie nur um die Blockierung des eigenen Kontos gebeten, so wäre das nicht nur eine weitere Demütigung gewesen, sondern es wäre möglich gewesen, die Blockierung später wieder aufheben zu lassen, was mindestens so peinlich gewesen sein würde. Aber, nachdem sie derart viel Ärger gemacht hat, wird sie dieses Konto, diesen Zugang nie wieder zurück bekommen. Für die Person, die suicide-by-sysop begeht, ist das Projekt so wertvoll, wie für einen Alkoholiker, der aufhören will zu trinken, ein Schnapsladen wäre. Er zögert nicht, eines Tages alle Flaschen aus den Regalen zu werfen, nur um an einem anderen Tag um Geld zu betteln, um sich eine neue Flasche zu kaufen.