Schmidt-Ruthenbeck

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Familie Schmidt-Ruthenbeck ist eine deutsche Unternehmerfamilie, die einen Anteil von 15,77 Prozent am deutschen Handelskonzern Metro AG hält.

Anfänge

Karl Schmidt gründete im Jahre 1923 im Duisburger Innenhafen die Karl Schmidt OHG, die Ende der 60er Jahre als Spar-Zentrale Duisburg über 500 SPAR-Märkte in der Region belieferte. Seine beiden Söhne Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck (geb. 1906) und Ernst Schmidt (geb. 1904) gründeten den ersten Metro SB Großmarkt in Essen/Vogelheim (8. Nov. 1963).  Zusammen mit der Unternehmerfamilie Schell (Mülheim an der Ruhr) erfolgte 1964 die Gründung der Metro-SB Großmärkte GmbH & Co. KG und die Eröffnung des zweiten Metro Großmarktes in Mülheim/Dümpten. Nach der Eröffnung des dritten Metro Großmarktes in Berlin/Tiergarten (1965) erweiterten Otto Beisheim (Mülheim an der Ruhr) und die Haniel-Gruppe (Duisburg) den Gesellschafterkreis. Die Familie Schell verließ den Gesellschafterkreis 1965.[1]

== Übergabe an die Kinder ==
Wilhelm Schmidt (1906–1988) heiratete Vera Ruthenbeck (1914–2006) und nahm den Familiennamen Schmidt-Ruthenbeck an. Das Ehepaar hatte die Kinder Michael (geb. 1942), Reiner (1941) und Viola Schmidt-Ruthenbeck. Nach dem Tode des Vaters Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck Ende 1988 wurden seine Firmenanteile an die beiden Söhne Michael und Reiner übertragen. Dabei sollen Verwandte des Firmengründers hohe Erbabfindungen erhalten haben.

  • Michael Schmidt-Ruthenbeck (geboren am 9. Dezember 1942)[2] hat seine Dissertation 1974 verfasst.[3]
    *Reiner Schmidt-Ruthenbeck (geb. 1941) verzichtete im Jahre 1997 auf seinen zweiten Namen Ruthenbeck.

Die Firmenanteile wurden durch die Gebr. Schmidt Verwaltungsgesellschaft mbH in Essen gehalten.

Der große Brüderstreit

Nach dem Tode der Mutter Vera Schmidt-Ruthenbeck am 26. Januar 2006 kam es zum großen Streit zwischen den Brüdern Michael Schmidt-Ruthenbeck und Reiner Schmidt. Michael Schmidt-Ruthenbeck ließ dabei seinen Bruder Reiner Schmidt als Geschäftsführer der Gebr. Schmidt Verwaltungsgesellschaft mbH[4] mit Hilfe der Handelskammer des Landgerichtes Essen abberufen (Feb. 2006).[4][5]

Bei dem Streit ging es insbesondere um den von Michael Schmidt-Ruthenbeck durchgeführten Verkauf eines Anteils von 5,39 Prozent an der Metro AG. Dieses Aktienpaket wurde zu einem Aktienpreis von 43 Euro je Aktie zu einem Gesamtpreis von ca. 750 Mio. Euro durch die Investmentgesellschaft Suprapart AG verkauft. Danach hatte die Familie noch einen Anteil von 13,15 Prozent an der Metro AG.[4]

Stiftung Mercator

Den Verkaufserlös von ca. 750 Mio. Euro hat Michael Schmidt-Ruthenbeck in die familieneigene Stiftung Mercator in Essen eingebracht. Diese gemeinnützige Stiftung widmet sich der Förderung der Wissenschaft, Bildung für Kinder- und Jugendliche und der Völkerverständigung.[4]

== Vermögensverwaltung aus der Schweiz ==
Die beiden Brüder Michael Schmidt-Ruthenbeck und Reiner Schmidt leben in der Schweiz. Das Vermögen wird von der Karl Schmidt Familienstiftung in Zürich verwaltet.[6] Mit einem geschätzten Vermögen von 3,2 Mrd. Euro stehen sie auf Platz 31 der Liste der Reichsten Deutschen des Manager Magazins. Nach dem Forbes Magazin standen sie auf Platz 246 der Liste der Reichsten Menschen.[7]
Die Familieninteressen werden von Peter Küpfer (ehemaliger Finanzvorstand der Credit Suisse) im Aufsichtsrat der Metro AG vertreten.[8]

Hotel-Investments

Im Jahre 1993 wurden 21 ehemalige DDR-Ferienhotels von der Treuhandanstalt erworben.[9] Das bekannteste Hotel ist das Kurhaus Binz. Die Hotels werden in der Travel Charme Hotel GmbH in Berlin gehalten.[10][11] Die ARH Resort Holding AG betreibt Hotels in der Schweiz.[12]

Nachfolger

Michael Schmidt-Ruthenbeck und Reiner Schmidt haben keine Kinder. Ihre jüngere Schwester Viola ist mit Ludwig Reisner (geb. 1945) verheiratet; beide haben einige Kinder, die mögliche Nachfolger der Familienstiftungen werden könnten.[4]

Siehe auch

Quellen

  1. FAQ zur Stiftung – Stiftung Mercator. Abgerufen am 25. Juli 2019.
  2. Bilanz Homes Magazin: Die reichsten Deutschen 2012: Michael Schmidt-Ruthenbeck. Abgerufen am 29. Juni 2013.
  3. {{Internetquelle | url=http://www.worldcat.org/title/rechtliche-behandlung-von-kollisionen-im-rechtsgeschaftlichen-bereich-zwischen-gmbh-und-kg-recht-in-einer-personalistischen-gmbh-co-kg-deren-gesellschaftsvertrage-nicht-aufeinander-abgestimmt-und-verzahnt-sind/oclc/4211477 | autor= WorldCat | titel=Die rechtliche Behandlung von Kollisionen im rechtsgeschäftlichen Bereich zwischen GmbH- und KG-Recht in einer personalistischen GmbH & Co KG, deren Gesellschaftsverträge nicht aufeinander
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Metro AG: Familienkrach und Aktienverkauf - manager magazin. In: manager magazin. (manager-magazin.de [abgerufen am 17. Februar 2018]).
  5. http://www.spiegelgruppe.de/spiegelgruppe/home.nsf/PMWeb/85D489913D836099C12571E30045FFB0
  6. KARL SCHMIDT FAMILIENSTIFTUNG. Abgerufen am 17. Februar 2018 (deutsch).
  7. #246 Michael & Rainer Schmidt-Ruthenbeck - The World's Billionaires 2009 - Forbes.com. Abgerufen am 17. Februar 2018 (english).
  8. Andreas Nölting: Handel: Zwei Familien bestimmen künftig das Schicksal der Metro. In: Spiegel Online. 31. August 2007 (spiegel.de [abgerufen am 17. Februar 2018]).
  9. Travel Charme Hotels & Resorts: Drei neue Hotels bis 2010. Abgerufen am 17. Februar 2018.
  10. http://www.bilanz.ch/edition/artikel.asp?Session=%3C&AssetID=558
  11. http://www.bilanz.ch/edition/artikel.asp?session=%3C&AssetID=558
  12. ARH Resort Holding AG. Abgerufen am 17. Februar 2018 (deutsch).