SARS-CoV-2

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SARS-CoV-2 ist die Bezeichnung für den Erreger der Lungenkrankheit COVID-19 (für Corona Virus Disease 2019). Er wird bzw. wurde auch 2019-nCoV, 2019 novel coronavirus bzw. Neuartiges Coronavirus 2019 genannt. Am 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die bisherige Epidemie als Pandemie ein.[1][2]

Unterschiede zur Grippe

SARS-CoV-2 zeigt mehrere deutliche Unterschiede zu den Erregern der saisonalen Influenza (Subtypen Influenzavirus A, Influenzavirus B und Influenzavirus C) und hat mehr Ähnlichkeiten mit den Coronaviren SARS-CoV-1 und MERS-CoV, wobei es auch dazu deutliche Unterschiede gibt.

  • Die "normale" Grippe wird von Influenza- und nicht von Coronaviren verursacht. Allerdings spielen verschiedene Arten von Corona-Viren in den jährlichen Grippewellen und grippalen Infekten immer auch eine Rolle und tragen bis zu 25 % der Erkrankungen bei.
  • Bei allen neu auftretenden / neuartigen Viren besteht in der Bevölkerung keinerlei Grundimmunität, weshalb jeder sich anstecken kann.[3] Bei SARS-CoV-2 liegt die Quote der inapparenten (d. h. symptomfreien) Ansteckung je nach Quelle zwischen 50 und 90 %, was sehr dafür spricht, dass der Virus schon einmal Kontakt mit uns gehabt haben muss.
  • Ebenso existiert bei allen neuen Viren während der ersten epidemischen Ausbreitungswelle kein Impfstoff, um sich vor Ansteckung zu schützen.
  • Es gibt kein wirksames Virostatikum zur Bekämpfung des Virus im Körper der Erkrankten.
  • Die Mortalität ist nach bisher vorliegenden Zahlen der WHO, des RKI und des Euro-Momo nicht viel größer als bei Grippe und liegt über ca. 0,15 bis 0,3 %.
  • Der Unterschied in der schwere der Symptome zwischen jungen und alten Menschen ist viel größer: Bei einem Alter bis zu zwei Jahren gibt es keine Todesfälle. Ab 80 Jahren sterben 18 % der Infizierten.[4]
  • Die Basisreproduktionszahl ist geringer, weshalb sich COVID-19 deutlich langsamer verbreitet als eine Influenza.[5]
  • Die Varianz in der Inkubationszeit ist deutlich größer, was die Diagnose erschwert.
  • Im Gegensatz zur Influenza ist COVID-19 erst kurz vor dem Erscheinen von Krankheitssymptomen ansteckend. Insbesondere sind Kinder, die typischerweise Überträger von Grippeviren sind, hier nicht als Überträger anzusehen, wohl auch weil sie selbst gewöhnlich nicht erkranken.[6]

Ursprung/Ursprungstheorien

Coronavirus: "Made in China" oder "Made in the USA“?

»Zudem wird auf einen Ende Januar in der renommierten Zeitschrift Science veröffentlichten Artikel verwiesen, in dem es heißt: "Mehrere Forschungsgruppen haben berechnet, dass sich das Virus etwa Mitte November 2019 auszubreiten begann - was die These unterstützt, dass die Ausbreitung vor den mit dem Markt verbundenen Fällen stattgefunden haben könnte. Eine Gruppe gab den Ursprung des Ausbruchs mit 18. September 2019 an.“ … Laut der Website der Weltgesundheitsorganisation war der erste bestätigte Covid-19-Fall in China am 8. Dezember, aber die Weltgesundheitsorganisation verfolgt die Krankheit nicht selbst, sondern verlässt sich auf Nationen, die solche Informationen zur Verfügung stellen.« [7]

The proximal origin of SARS-CoV-2

Diese in der wöchentlich erscheinenden, englischsprachigen Fachzeitschrift Nature am 17. März 2020 publizierte Studie führt den neuartigen Coronavirus auf illegal in die chinesische Provinz Guangdong importierte Malaiische Schuppentiere (Manis javanica) zurück, weil deren tierische Coronaviren die am nächsten verwandte Gensequenz haben. Aufgrund der festgestellten Unterschiede zwischen der Gensequenz des pandemischen Virus und der des zoologischen Virus kann darauf geschlossen werden, welche Gen-Gruppen für das Überspringen auf den Menschen verantwortlich waren und welche Gen-Gruppen sich bei der frühen Übertragung auf andere Menschen so entwickelt haben können, dass sich daraus die bekannten spezifischen Eigenschaften entwickelt haben. Eine absichtliche biotechnische Schaffung des Virus schließen die Forscher als die am wenigsten wahrscheinliche oder am wenigsten plausibel Erklärung aus mehreren Gründen aus.[8]

"Schätzungen des Zeitpunkts des frühesten gemeinsamen Vorfahren von SARS-CoV-2 [der seitdem erheblich mutierte], die mit aktuellen Sequenzdaten vorgenommen wurden, deuten auf das Auftreten des Virus Ende November 2019 bis Anfang Dezember 2019 hin."

Weiterhin wundern sich die Autoren darüber, wie hoch das öffentliche Interesse an der Entstehung des Virus ist, da diese Frage nichts zur Bekämpfung der aktuellen Pandemie beiträgt. Sie weisen darauf hin, dass zwar noch viel zu der Frage der Herkunft zu forschen sei, diese Forschung aber lediglich dafür von Bedeutung sei, zukünftige Übergänge aus dem Tierreich von potenziell gefährlichen Viren auf den Menschen zu verhindern oder sie schneller zu erkennen.

Phylogenetic network analysis of SARS-CoV-2 genomes

Eine Studie an der University of Cambridge benutzte die Technik des Polygenetischen Netzwerkes um Aufschluss über Ursprung, Mutationen und Verbreitungswege von Viren des SARS-CoV-2-Stammes zu erhalten. Die britischen Forscher nahmen einen bekannten Fledermaus-Virus (BatCoVRaTG13) als Bezugspunkt für ihr Netzwerk. Damit war keine Aussage verbunden, dass dieser Virus tatsächlich der Vorläufer gewesen wäre, oder dass dieser Virus tatsächlich die größte Ähnlichkeit mit den in Menschen gefundenen Viren hätte. Derartige Fragen waren nicht Gegenstand der Untersuchung. Tatsächlich ist dieser Fledermaus-Virus achtzehn Mutationsschritte vom wahrscheinlichsten frühesten Vorkommen in Menschen entfernt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass SARS-CoV-2 aus der Provinz Yunnan stammt. Außerdem ist diese Provinz das Gebiet in China, in dem die meisten Malaiischen Schuppentiere leben, die als stark vom Aussterben bedrohte Art nicht gejagt werden darf.[9] Die Studie erwähnt keine möglichen Tiere als Ausgangspunkt der Seuche, weil sie sich ausschließlich mit weitgehend oder vollständig sequenzierten Viren befasst, die in erkrankten Menschen gefunden wurden. Der primäre Zweck der Studie war das Aufzeigen der Verbreitungswege. Dabei war der mögliche Ursprungsort der am wenigsten bedeutende Pfad, weil zukünftige Verbreitungswege gefunden werden sollten, um diese zu verhindern oder einzudämmen.[10] Die Visualisation des polygenetischen Netzwerkes lässt erkennen, wie oft das Virus schon mutiert ist und in welchen Ländern welche Varianten am häufigsten auftreten. Die Analyse legt zudem nahe, dass die Erstinfektion in Italien durch bayerische Infizierte, die Kontakte in China hatten, erfolgte.[11][12]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. WHO charakterisiert COVID-19 als Pandemie: https://www.who.int/dg/speeches/detail/who-director-general-s-opening-remarks-at-the-media-briefing-on-covid-19---11-march-2020 11. März 2020, abgerufen am 5. April 2020
  2. Rubikon: Die Corona-Pandemie https://www.rubikon.news/artikel/die-corona-pandemie 14. März 2020, abgerufen am 5. April 2020
  3. Spectrum.de: Ist Covid-19 wirklich gefährlicher als die Grippe? 8. März 2020 | Von Lars Fischer
  4. worldometers.info Age, Sex, Existing Conditions of COVID-19 Cases and Deaths 29. Februar 2020
  5. https://www.who.int/news-room/q-a-detail/q-a-similarities-and-differences-covid-19-and-influenza
  6. https://www.who.int/news-room/q-a-detail/q-a-similarities-and-differences-covid-19-and-influenza
  7. Telepolis: https://www.heise.de/tp/features/Coronavirus-Made-in-China-oder-Made-in-the-USA-4682880.html?seite=all 14. März 2020 | Von Bulgan Molor-Erdene
  8. Nature: The proximal origin of SARS-CoV-2 17. März 2020 | Von Kristian G. Andersen, Andrew Rambaut, W. Ian Lipkin, Edward C. Holmes & Robert F. Garry
  9. Wikipedia: Schuppentiere „vom Aussterben bedroht“
  10. pnas.org: Phylogenetic network analysis of SARS-CoV-2 genomes 8. April 2020
  11. Coronavirus-Patient Nummer 1 | »Wie ich die Quarantäne erlebte« | https://www.br.de/nachrichten/bayern/coronavirus-patient-nummer-1-wie-ich-die-quarantaene-erlebte,Rrm4Ul8
  12. Coronavirus in Bayern | Auf diesem Weg konnte sich die Krankheit im Freistaat ausbreiten | https://www.merkur.de/bayern/coronavirus-covid19-webasto-mitarbeiter-bayern-infiziert-wuhan-china-familie-ausbreitung-13518698.html