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{{Quote|Meerloo betont, dass solche totalitären Entwicklungen unabsichtlich bzw. unwissentlich auch in sogenannten freien, demokratischen Staaten ablaufen könnten. Führungspersonen würden mit Einschüchterung regieren. Sie bevorzugen Loyalität durch Angst, nicht durch Vertrauen. Durch die Panik, die durch totalitären Terror verursacht wird, fühlen sich die Menschen voneinander getrennt und jeder Mensch ist einsam und ängstlich. Durch diese Trennung wird der Einzelne unfähig, gegen die inhumanen Einflüsse zu kämpfen. Andeutungen, Verleumdungen und Denunziationen sind die Basis der totalitären Strategie. Jeder Bürger ist ein potenzieller Feind des Regimes. Das Denken an sich ist der Feind. Es gibt keine transparente Politik, keine freie Diskussion, keine ehrlichen Meinungsdifferenzen, es gibt nur Intrigen und Denunziationen mit deren beängstigenden Wirkungen auf die Massen. Eine totalitäre Gesellschaft benötigt ein äußeres Feindbild, gleichzeitig wird eigenes Versagen vertuscht. Blumige Schlagworte, wie „historische Notwendigkeit“, helfen dem Einzelnen, unmoralisches Verhalten als moralisch und gut zu betrachten.}}

Version vom 6. Februar 2021, 18:11 Uhr

Prof. Dr. rer. nat. Oliver Hirsch


„The Rape of the Mind. The Psychology of Thought Control, Menticide, and Brainwashing“

Am 4.1.2021 veröffentlichte Oliver Hirsch eine Zusammenfassung des von Joost Meerloo 1956 geschriebenen Buches „The Rape of the Mind. The Psychology of Thought Control, Menticide, and Brainwashing“.

Diese Zusammenfassung kann beim "Club der klaren Worte" heruntergeladen werden.

Auszüge

Techniken zur individuellen Unterwerfung

Meerloo geht davon aus, dass Elemente der klassischen Konditionierung von Pavlov für die Beeinflussung des Einzelnen verwendet werden können. Das jeweilige Narrativ müsse nur oft genug in einfacher Form wiederholt und jede andere Form der Interpretation der Realität unterdrückt werden. Allerdings basiere dies auf dem naiven Glauben, dass jede Kritik und jede kritische Prüfung im menschlichen Denken dauerhaft unterdrückt werden könne. Am Ende könne der Freiheitswillen des Menschen nicht unterdrückt werden. Dieser werde sich durchsetzen und wieder erwachen. Bis dahin würden jedoch zahlreiche Techniken angewandt, um dies zu verhindern. Die Experimente von Pavlov haben gezeigt, dass die Konditionierung am besten unter Isolationsbedingungen mit einem Minimum an ablenkenden Reizen funktioniert hat. Daher legen totalitäre Systeme Wert darauf, ihre Gegner zu isolieren, ihnen freies Reisen zu verbieten und sie somit von psychischer und politischer Kontamination fern zu halten.


Daher sollten häufigere Themenwechsel und das Verwenden von Angst als Basisemotion die Konditionierung aufrechterhalten. Meerloo sieht dafür insbesondere die Massenmedien geeignet, da diese festgefügte Muster in die Nervensysteme der Menschen implantieren könnten. Dies werde durch täglichen

propagandistischen Lärm in Zusammenhang mit mächtigen verbalen Hinweisreizen erreicht, so dass sich die Menschen mit dem jeweiligen „Krachmacher“ identifizieren. Wichtig ist dabei, Schlagworte, Stereotype, Parolen und Symbole statt einer unverzerrten Darstellung der Realität zu verwenden. Die freie Diskussion und freier intellektueller Austausch behindern die Konditionierung.

Gefühle von Terror, Angst, Hoffnungslosigkeit, Alleinsein und das Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zu stehen, müssen erzeugt werden.

Der friedliche Austausch von Gedanken in einer freien Konversation stört die Konditionierung und ist daher ebenso verboten. Verwirrung und Zweifel werden im totalitären Staat bereits als Verbrechen angesehen. Der Geist, der offen für Fragen ist, ist offen für eine abweichende Meinung. Unter einem totalitären Regime muss ein zweifelnder, neugieriger und ideenreicher Geist unterdrückt werden.

Techniken zur Massenunterwerfung

Jede Form von Führung ohne effektive Kontrolle könne sich nach und nach

in eine Diktatur entwickeln. Eine Führungsperson zu sein, viel Macht zu haben und verantwortlich.

Es ist eine Welt der stillen Verschwörer, es herrscht Misstrauen. Jeder Bürger wird kontinuierlich überwacht. Die Nachbarn, der Postmann, die Kinder, alle repräsentieren den strafenden Staat, der größte Feind des totalitären Systems ist die

Verwendung des Intellekts und der Erkenntnis und das Verlangen nach freiem, überprüfendem Denken. Das Denken ist überflüssig, reserviert für die Eliten.

Meerloo betont, dass solche totalitären Entwicklungen unabsichtlich bzw. unwissentlich auch in sogenannten freien, demokratischen Staaten ablaufen könnten. Führungspersonen würden mit Einschüchterung regieren. Sie bevorzugen Loyalität durch Angst, nicht durch Vertrauen. Durch die Panik, die durch totalitären Terror verursacht wird, fühlen sich die Menschen voneinander getrennt und jeder Mensch ist einsam und ängstlich. Durch diese Trennung wird der Einzelne unfähig, gegen die inhumanen Einflüsse zu kämpfen. Andeutungen, Verleumdungen und Denunziationen sind die Basis der totalitären Strategie. Jeder Bürger ist ein potenzieller Feind des Regimes. Das Denken an sich ist der Feind. Es gibt keine transparente Politik, keine freie Diskussion, keine ehrlichen Meinungsdifferenzen, es gibt nur Intrigen und Denunziationen mit deren beängstigenden Wirkungen auf die Massen. Eine totalitäre Gesellschaft benötigt ein äußeres Feindbild, gleichzeitig wird eigenes Versagen vertuscht. Blumige Schlagworte, wie „historische Notwendigkeit“, helfen dem Einzelnen, unmoralisches Verhalten als moralisch und gut zu betrachten.