Julian Assange

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Julian Paul Assange (* 3. Juli 1971 in Townsville, Queensland an der Ostküste Australiens) ist ein investigativer Journalist, australischer Politaktivist, ehemaliger Computerhacker, Programmierer und Gründer sowie Sprecher der Enthüllungsplattform WikiLeaks. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, geheimgehaltene Dokumente allgemein verfügbar zu machen. WikiLeaks veröffentlicht interne Dokumente, unter anderem von US-Streitkräften und -Behörden, zum Beispiel die Kriegstagebücher des Krieges in Afghanistan (76.911 Dokumente) und des Irakkrieges (391.832 Dokumente). Siehe auch das Video Collateral Murder[1]. Assange bzw. WikiLeaks enthüllte schwere Regierungsvergehen, einschließlich mutmaßlicher Kriegsverbrechen und Korruption.[2]

Nachdem Schweden im Jahr 2010 wegen Vorwürfen einer minderschweren Vergewaltigung und sexueller Nötigung einen internationalen Haftbefehl gegen Assange ausgestellt hatte, bereitete sich Großbritannien auf die mögliche Überstellung vor. Er wurde auf Kaution freigelassen. Ecuador gewährte ihm 2012 politisches Asyl. Die nächsten sieben Jahre lebte er als politischer Flüchtling in Ecuadors Botschaft in London. Er erhielt die ecuadorianische Staatsbürgerschaft. Im April 2019 entzog ihm der neue ecuadorianische Präsident Moreno sowohl das Asylrecht als auch die Staatsbürgerschaft. Am 11. April 2019 wurde Assange in der ecuadorianischen Botschaft von der britischen Polizei festgenommen und am 1. Mai 2019 zu einer Haftstrafe von fünfzig Wochen verurteilt, da er sich durch seine Flucht in die Botschaft der Justiz entzogen habe.

Laut der ARTE-Reportage „Großbritannien: Global Assange“ ist Assange während seines Botschaftsasyls von 2012 bis 2019 „Ziel einer großen Spionageoperation geworden“ („Operation Hotel“), die von dem spanischen Sicherheitsunternehmen UC Global im Auftrag des US-amerikanischen Auslandsgeheimdienstes Central Intelligence Agency (CIA) durchgeführt wurde.[3] Die Vereinigten Staaten haben Großbritannien um Auslieferung von Assange ersucht. Die US-Anklageschrift vom 23. Mai 2019 umfasst siebzehn Punkte. Auf alle Anklagepunkte steht eine theoretische Maximalstrafe von 175 Jahren (Isolations-)Haft, schlimmstenfalls sogar die Todesstrafe.[4]

Drei schwedische Sexualdelikt-Verfahren (wegen desselben Vergewaltigungsvorwurfs) wurden eingestellt, das letzte im November 2019 – neuneinhalb Jahre nach Einleitung des ersten Verfahrens.[5]

Im Juli 2020 forderten vierzig Menschenrechtsorganisationen, unter anderem das PEN-Zentrum Deutschland, PEN International sowie Reporter ohne Grenzen, die britische Regierung auf, Assange unverzüglich freizulassen und dessen Auslieferung an die USA zu verhindern.[6]

Auch nach Verbüßung der fünfzigwöchigen Haftstrafe (wegen des Verstoßes gegen Kautionsauflagen) im September 2019 muss Assange wegen des Auslieferungsantrages der Vereinigten Staaten in Haft bleiben. Der Auslieferungsprozess wurde vom 18. Mai 2020 auf September 2020 verschoben.[7]

(Quelle / Wikipedia – bevor die Einleitung des Wikipedia-Artikels umfangreich geändert wurde)

Petitionen

  • Change.org | Unterzeichnende: 502.908 am 06.03.21, 508.293 am 27.06.21, 510.278 am 03.08.21, 600.552 am 23.10.22, 695.937 am 25.02.24
  • Viele weitere Petitionen auf FREEASSANGE.EU

Petitionen von Amnesty International

Julian Assange einen Brief ins Gefängnis schreiben / Briefe/Mails schreiben

Brief an Julian | Briefe / Mails an Politiker vor Ort, Organisationen und Ärzte

Assanges Situation im Hochsicherheitsgefängnis HMP Belmarsh (ab Juni 2021)

Am 19. Juni 2021 erhielt Assange erstmals seit Monaten Besuch von seiner Familie. »Seit mehr als zwei Jahren sitzt Wikileaks-Gründer Julian Assange im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Nun wurde die Isolation kurz unterbrochen, der 49-Jährige konnte Frau und Kinder sehen. Die Situation sei „unerträglich und grotesk", so seine Verlobte. … „Es kann so nicht weitergehen", sagte Moris-Smith Robertson. Assange quäle sich, die Haft treibe ihn in eine „tiefe Depression und in Verzweiflung".«[8]

Im Juni 2021 gab Moris-Smith Robertson erneut bekannt, dass Assange und sie planen, im Gefängnis zu heiraten. »Ein Datum gebe es noch nicht, doch der Prozess sei bereits eingeleitet. „Wir arbeiten uns durch die Bürokratie, damit es bald so weit sein kann.“ Eine Hochzeit in einem Hochsicherheitsgefängnis zu organisieren sei allerdings alles andere als eine einfache Angelegenheit. Die Gefängnisseelsorge habe ihr berichtet, dass es die erste Hochzeit seit mindestens zwölf Jahren in der Vollzugsanstalt sein werde. Ob bei der Hochzeit … dann Gäste dabei sein dürfen, ist noch unklar. „Wir werden wahrscheinlich noch eine andere Hochzeitsfeier machen mit Familie und Freunden, wenn er frei ist“, so Moris-Smith Robertson weiter. … Seine Partnerin und zukünftige Ehefrau … setzt inzwischen darauf, dass die neue US-Regierung unter Joe Biden die Anklage gegen ihren Partner fallen lässt.«[9]

Am 23. März 2022 heirateten Julian und Stella Assange im Hochsicherheitsgefängnis HMP Belmarsh.[10]

Literatur

Arte-Dokumentation

  • Juni 2021: Der Fernsehsender Arte veröffentlicht die Reportage Julian Assange: Chronik einer Spionageaffäre.[11]

Medien

Massenmedien

⭕ 28.11.19 | tagesschau.de: Offenbar Journalisten überwacht | NDR erstattet Strafanzeige

⭕ 04.09.20 | tagesschau.de: Wikileaks-Gründer Assange Totale Überwachung

⭕ 09.04.21 | Der Standard: Gegen den Strich denken | Julian Assange: Die Leiche im Keller des Westens

⭕ 20.06.21 | WELT: »Assange erhält erstmals seit Monaten Besuch von seiner Familie«
 »Seit mehr als zwei Jahren sitzt Wikileaks-Gründer Julian Assange im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Nun wurde die Isolation kurz unterbrochen, der 49-Jährige konnte Frau und Kinder sehen. Die Situation sei „unerträglich und grotesk“, so seine Verlobte. … „Es kann so nicht weitergehen“, sagte Morris. Assange quäle sich, die Haft treibe ihn in eine „tiefe Depression und in Verzweiflung“.«

⭕ 23.03.22 | Süddeutsche Zeitung: »Hochzeit des Wikileaks-Gründers | Liebe hinter Gittern«
 »Julian Assange darf in einem Londoner Hochsicherheitsgefängnis seine Anwältin Stella Moris heiraten. Der Akt wird zum politischen Bekenntnis.«

⭕ 05.05.23 | FAZ.NET: »„Genug ist genug“ | Australiens Ministerpräsident fordert Freilassung von Assange«
 »Der australische Ministerpräsident Anthony Albanese hat sich abermals für eine Freilassung des in Großbritannien inhaftierten Wikileaks-Gründer Julian Assange eingesetzt. „Genug ist genug“, sagte Albanese am Freitag dem australischen Sender ABC. Die fortlaufende Inhaftierung des 51 Jahre alten Australiers sei „frustrierend“ und nutze niemandem etwas.«

Alternative Medien

⭕ 08.06.19 | Manova: »Der Kollateral-Mord«
 »„Collateral Murder“ löste im Jahr 2010 eine Mediensensation aus, führte zur Verhaftung Chelsea Mannings und den Ermittlungen gegen Julian Assange.«

⭕ 25.04.20 | Neue Debatte: »Collateral Murder«
 »Werden Zivilisten im Zusammenhang mit kriegerischen Handlungen verstümmelt, verwundet oder getötet, geht den Militärs ein Fachbegriff schnell über die Lippen: collateral damage. Kollateralschaden ist die semantische Verniedlichung des Grauens, die auch genutzt wird, um Kriegsverbrechen zu vertuschen.«

⭕ 02.05.20 | NachDenkSeiten: »Julian Assange zum vierten Mal am Welttag der Pressefreiheit in Haft«
 »Vor genau 30 Jahren hat die UNO den 3. Mai zum „Welttag der Pressefreiheit“ ausgerufen. Für Julian Assange wird es das vierte Mal sein, dass er diesen Tag im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh eingesperrt verbringt. Dem vorangegangen sind acht weitere „Welttage der Pressefreiheit“ in Unfreiheit, davon zwei mit elektronischer Fußfessel unter Hausarrest und sechs weitere im ecuadorianischen Botschaftsasyl. Aus diesem Anlass finden am morgigen Mittwoch einige Veranstaltungen statt, die an Julian Assanges untragbare Situation erinnern sollen.«

⭕ 24.02.24 | Manova: »Verbrecherische Justiz«
 »Julian Assange bleibt vorerst weiter in britischer Isolationshaft. Mittlerweile hat er zwölf Jahre Freiheitsentzug nur deshalb hinter sich, weil er die Wahrheit enthüllte. …
Ein Journalist fristet sein Dasein in einem Hochsicherheitsgefängnis in London — seit fünf Jahren. Der Australier Julian Assange schwebt in der Gefahr, den USA ausgeliefert zu werden. Zuvor harrte er sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft aus. In den USA erwarten ihn bis zu 175 Jahre Haft, weil er half, amerikanische Kriegsverbrechen in Afghanistan und im Irak aufzudecken. Die jüngste Gerichtsverhandlung in London ging ohne Ergebnis zu Ende. Julian Assange ist auch ein Freund des Bargelds

Weblinks

Wikipedia

– Bitte die Kategorie/n unter jedem Wikipedia-Artikel beachten. –

Youtube

  * siehe auch Playlistbeschreibung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Bagdad_am_12._Juli_2007#WikiLeaks-Enth%C3%BCllung
  2. Holger Stark, Kai Biermann: 175 Jahre Knast / Briten und Amerikaner behandeln den WikiLeaks-Gründer Julian Assange wie einen Schwerverbrecher., Die Zeit, 5. Februar 2020
  3. Großbritannien: Global Assange - ARTE Reportage - Die ganze Doku. Abgerufen am 28. Oktober 2020.
  4. Heribert Prantl zu Julian Assange: https://www.deutschlandfunk.de/heribert-prantl-zu-julian-assange-es-gilt-fuer-jemanden.694.de.html?dram:article_id=470922
  5. Mathias Bröckers auf Telepolis – Jemand musste Julian A. verleumdet haben … https://www.heise.de/tp/features/Jemand-musste-Julian-A-verleumdet-haben-4672129.html 2. März 2020, abgerufen am 28. Oktober 2020.
  6. PEN-Zentrum: Offener Brief: Forderung nach sofortiger Freilassung Julian Assanges. In: PEN-Zentrum Deutschland, 3. Juli 2020. Abgerufen am 29. Juli 2020.
  7. ZEIT ONLINE | Anhörung im Assange-Prozess auf September verschoben. 4. Mai 2020, abgerufen am 5. Mai 2020.
  8. WELT: „Tiefe Depression“: Assange erhält erstmals seit Monaten Besuch von seiner Familie. In: DIE WELT. 20. Juni 2021 (welt.de [abgerufen am 26. Juni 2021]).
  9. Im Hochsicherheitsgefängnis: Julian Assange plant Hochzeit. 26. Juni 2021, abgerufen am 27. Juni 2021.
  10. Marc Hairapetian: Interview mit Stella Assange: „Wir müssen Julian freilassen, um Journalisten überall zu schützen!“ In: Frankfurter Rundschau. 15. Februar 2024, abgerufen am 2. März 2024.
  11. Julian Assange: Chronik einer Spionageaffäre - ARTE Reportage - Die ganze Doku. Abgerufen am 27. Juni 2021.