James Compton Burnett

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James Compton Burnett)

James Compton Burnett (1840–1901) war ein englischer Arzt und Homöopath.

James Compton Burnett wurde am 10. Juli 1840 geboren und starb am 2. April 1901. Dr. Burnett besuchte 1865 die medizinische Fakultät in Wien, Österreich. Alfred Hawkes überzeugte ihn 1872 (in Glasgow) von der Homöopathie. Im Jahr 1876 erwarb er seinen Doktortitel.

Burnett war eine der ersten, der über Impfungen als Krankheitsauslöser sprach. Darüber schrieb er in seinem 1884 veröffentlichten Buch Vaccinosis.

Zusammen mit anderen Nosoden führte er das Mittel Baccillinum ein. Als produktiver Schriftsteller veröffentlichte er in seinem Leben über zwanzig Bücher. Sein Buch Fifty Reasons for Being a Homoeopath (1888) ist von besonderer Bedeutung für angehende Homöopathen.

J. H. Clarke, Robert T. Cooper und James Compton Burnett bildeten zusammen den "Cooper Club". Dieses regelmäßige Treffen führender britischer Homöopathen war Quelle für viele der Symptome in Clarkes Dictionary of Materia Medica.

Leben

[1] Dr. Burnett kam 1840 als Sohn eines Gutsbesitzers in Schottland zur Welt. Seine Schulausbildung erfolgte ohne Auffälligkeiten in England, wobei aber besonders seine kritische und tiefe Lerneifrigkeit hervorstach. Drei Jahre lang hielt er sich in Frankreich auf, unternahm auch andere größere Reisen, denn seine ganze Liebe galt den Sprachen. Diese Zeit kann später in so manchen kleinen Sätzen oder Aussagen von ihm entdeckt werden, wenn er seiner Weltoffenheit und Kontaktfreudigkeit Ausdruck gibt. Medizinstudien in Wien, später dann in Glasgow (1869). Seine Promotion erwirbt er dort im Jahre 1876.
Am 2. April 1901 stirbt Dr. Compton Burnett an einem Herzversagen, total überarbeitet und mitten im Arbeiten für die Menschen.

Homöopathische Arbeitsweise

Vorlagen für klares, strukturiertes Denken findet er in der Mathematik, aber auch in der Anatomie. Bei seiner Anatomieprüfung glänzt er derart, dass er besonders ausgezeichnet wird. Hier findet sich diese tief nach Wissen schürfende Eigenschaft des später meisterhaften Homöopathen wieder, wie wir sie auch bei Hahnemann, Bönninghausen oder J.T.Kent und Margareth Thyler kennen.
Dabei lässt sich schnell erzählen: Jener examinierende Anatomieprofessor versuchte später, Dr. Burnett von seinem Entschluss abzubringen, Homöopath zu werden, stände ihm doch eine fabelhafte Karriere ins Haus, worauf Dr. Burnett entgegnete: "Auf Kosten meines Gewissens will ich mir keine weltlichen Ehren erkaufen."
In Burnetts Briefen wird ersichtlich, dass er denselben Weg des enttäuschten Schulmediziners zu durchleiden hat wie einst Altvater Hahnemann. Er fühlte sich im Stiche gelassen und wollte diese unrühmliche Kunst, wie Dr. Hahnemann es nennt, aufgeben, als Farmer in Amerika ein neues Leben beginnen.
Der Hauptunmut bei ihm war eines Nachmittags entstanden, als er die traurige Aufgabe hatte, 50 Totenscheine auszustellen. Dabei sah er aus dem Fenster und wurde eines Leichentransportes gewahr. Auf seine Frage hin, wer der Bedauernswerte sei, wurde ihm der "kleine Georgie" genannt, ein Findelkind, das von den Ärzten des Krankenhauses miternährt wurde, in den Belegbetten übernachten durfte, aber bei Belegung in kalten und feuchten Ecken schlafen musste und von einer akuten Rippenfellentzündung nicht gerettet werden konnte.
Einem Kollegen klagte Burnett gedrückt sein Leid und teilte diesem seinen Entschluss mit auszuwandern. Dieser Kollege ermunterte Dr. Burnett zu einem intensiven Studium der Homöopathie. Dr. Hughes Pharmacodynamics und dessen Therapeutics waren der Anfang.
Schon nach kurzer Zeit erkannte Dr. Burnett, dass der kleine Georgie mit etwas Aconitum hätte gerettet werden können.
Ein klinischer Versuch mit Aconitum unter den Fiebernden des Krankenhauses, in dem er arbeitete, war gestartet, und der Erfolg offensichtlich. Hier fallen bereits Dr. Burnetts intensives Forschen, sein unbeugsamer Wille und sein praktisches Handeln auf. Durch eine Erkrankung aus der Kindheit angestachelt, versuchte er, an sich selbst die Wirkung der Arzneien zu testen. Als Junge hatte er eine linksseitige Rippenfellentzündung, deren Nachwirkungen ihm hie und da zu schaffen machten. Nachdem er schon alle Möglichkeiten der allopathischen Schule, nebst den Anwendungen der Kräuterärzte und Wasserärzte versucht hatte, machte er sich daran, Bryonia zu verwenden, was seinem Leiden innerhalb weniger Tage ein Ende setzte.
Bei einem Abendessen mit Kollegen forderte ihn ein besonders wissenschaftsgläubiger und stichelnder Kollege auf, nachdem er die Homöopathen auch noch Quacksalber genannt hatte, seine Gründe für die Ausübung seines Berufs als homöopathischer Arzt darzustellen.
Diese Aufforderung brachte Dr. Burnett dazu, sein Büchlein: "Fünfzig Gründe, Homöopath zu sein" zu schreiben. Dieses Werk enthält sehr viele Fallbeispiele, aber auch die für Burnett so typischen genauen Beobachtungen, bei denen vor allem seine praktische Art, jetzt und vor allem ganz die Erkrankung heilen zu helfen, auffallen. Er wechselt, wie so oft, zwei Mittel an einem Tag, verwendet niedrige Potenzen und dann wieder hohe.
Oft sind genau diese Angaben Anlass gewesen, die Arbeitsweise Dr. Burnetts als sehr oberflächlich, ja geradezu klinisch, abzutun. Auf unserer Reise zu den Erkenntnissen über Dr. Burnett werden wir wohl diese Aussage revidieren müssen. Selbst Gespräche mit weltbekannten Kollegen und Kolleginnen ergaben, dass diese die "organotrophe" Behandlungsart Dr. Burnetts als einen Auswuchs der klinischen Homöopathie abtaten und sein großes Können unterschätzten. Es ist aber auch so, dass noch eine Menge Wissen Dr. Burnetts in seinen Werken auf Entdeckung und wirkliches Verständnis wartet. Geht man den Fallbeispielen Dr. Burnetts nach, dann lassen sich durchaus tiefe Einsichten in die Lehre Dr. Hahnemanns finden. Dr. Burnett selbst sagt zu der Mittelgabe und Potenzierung in seinen Fallbeispielen: "Die Gabe hängt von dem Grade der Ähnlichkeit ab". Er verschreibt die Arzneien und lässt ausschließlich Apotheker seines Vertrauens dispensieren.
Sein Selbstversuch mit Gold (Aurum foliatum) hilft ihm, weitere Erkenntnisse zur Anwendung dieser Arznei zu gewinnen und sehr klare Übersichten über die Anwendung der einzelnen Goldmittel zu geben. Auch in diesem 1879 erschienenen Werk kommen seine Fallbeispiele nicht zu kurz. Diese enthalten genaue Aussagen über seine Aufdeckungen der Miasmen in den Fällen. (Er schreibt das nicht in allen Fallbeispielen, es geht aber aus seinen Krankenaufzeichnungen umfangreicher hervor.)
Beim Durchlesen seiner Fallbeispiele fällt auf, dass dieser große Arzneimittelkenner nach klaren Ansatzpunkten, mit denen er den Fall aufrollen kann, sucht. Hat er diese gefunden, gelingt es ihm mit außerordentlichem Spürsinn, die noch notwendigen Symptome zu entdecken, zu erfragen, zu beobachten.
Gehen wir seine Fälle mit Hilfe der Arzneimittellehren und uns zur Verfügung stehender Repetitorien durch, dann wissen wir, dass er sehr genaue Kenntnisse über die charakteristischen Symptome hatte, auch viele seiner Gedanken lassen uns an Clemens von Bönninghausen denken, an dessen Arbeitsweise, welche in seinem therapeutischen Tagebuch niedergeschrieben ist.
Im Jahre 1880 gibt Dr. Burnett sein Büchlein Natrium muriaticum, ein Beweismittel für die Wirksamkeit der potenzierten Arznei heraus.
Hier finden wir einen zentralen Satz seiner Denkweise: "Wir sind alle geneigt, die Regeln gründlicher wissenschaftlicher Untersuchung beiseite zu legen, wenn wir im Innersten den Wunsch fühlen, die Sache möge nicht wahr sein."
Mit allen damals zur Verfügung stehenden Mitteln bemüht sich Dr. Burnett, Samuel Hahnemanns Lehre zu beweisen. Dabei entwickelt er einen außerordentlichen Fleiß, uns jede Menge guter Hinweise zur Verwendung von Natrium muriaticum zu geben. Doch sein Werk wird wenig beachtet, wenn man einmal die Verkaufszahlen der letzten Jahre durchsieht. Es scheint so, dass es besonders "in" ist, die modernen, zum Teil sehr flüchtigen Beschreibungen als das einzig Wahre zu sehen, als sich einmal mehr mit den Aufzeichnungen der alten Könner zu beschäftigen. Diese Werke enthalten zeitlose Fleißaufgaben an Beobachtung und Scharfsinn, jene wirklichen Werkzeuge in unserer Zeit, gute homöopathische Arbeit zu leisten. Viele der genannten Hinweise am Beispiel des Kochsalzes haben ihre Gültigkeit bewahrt, besonders, wenn sie so genau aufgezeichnet wurden, wie Dr. Burnett es tat. Margaret Thyler erwähnt diesen Titan der Homöopathie, und seitdem wächst das Interesse an seinen Arbeiten. So finden wir mit Hilfe des kleinen o. g. Büchleins Bestätigungen aus dem praktischen Arbeitsleben Dr. Burnetts für die vielen, umfangreicheren Arzneiprüfungssymptomaufzeichnungen von Dr. Hahnemann und seinen Nachfolgern.
Einmal mehr fällt auf, dass es Parallelen zu Dr. Hahnemann gibt. Auch Compton Burnett weiß gut zu wettern und genießt wegen seiner scharfen Zunge keinen durchwegs guten Ruf, er trifft in seinen Schriften und seinen öffentlichen Vorträgen empfindlich die Schwachstellen der allopathischen Medizin. In dem Werk C. Burnetts über Dr. Samuel Hahnemann: ECCE MEDICUS (Seht, welch ein Arzt!), geschrieben 1880, finden wir dessen absolute Anerkennung für Samuel Hahnemann. Er spricht hier davon, dass wir noch in der Saatzeit der Wahrheit leben und auch die Jüngsten die Erntezeit nicht mehr erleben werden. Was für eine Einstellung der damaligen Kolleginnen und Kollegen!
Seine praktische Art zu arbeiten veranlasst ihn, ein Büchlein herauszubringen, voll mit Ideen und Empfehlungen, wie die Bildung von Gaumenspalten und Hasenscharten bei Neugeborenen durch die richtige, vorbauende Behandlung der Mütter vermieden werden könnte. Ein ganz besonderes Augenmerk legt Dr. Burnett auf die Behandlung der Starerkrankung. Zeigt er hier die Möglichkeit der erfolgreichen Behandlung der Starerkrankung auf, vergisst er dennoch nicht, Dr. Hahnemanns Psoratheorie zu erwähnen und die Aussagen durch die oftmalig gemachte Beobachtung der Praxis zu unterstützen, dass Katarakterkrankungen (Ka­ta­rakt =Trübung der Augenlinse, grauer Star) oft mit Hauterkrankungen korrelieren.
Bei der Auflistung der gegebenen Arzneimittel, in schnellem Wechsel z. T., kommt ein wichtiger Satz zum Tragen: "Die vorhandenen Symptome sprachen für beide Mittel, doch will ich das Verabreichen der Mittel im Wechsel nicht verteidigen, ich hoffe, es jetzt weniger anwenden zu müssen."
Seine Beobachtungen bringen ihn zu der Erstellung des Werkes über den zu hohen Salzgehalt des Blutes. Schnelles Altern und die vermehrte Entstehung von Katarakten gibt er als Folge an. Übertragen wir nur in kleinem Umfang diese Aussage, zu welchem Ergebnis kommen wir mit den heutigen allopathischen Medikamenten, von all den anderen Stoff- und Gifteinflüssen ganz zu schweigen?
Besonderes Augenmerk legt Dr. Burnett auf die Impffolgen. Die Impfung schlechthin zu seiner Zeit und bis in die 80er Jahre unseres Jahrhunderts war die Pockenimpfung. Mit unendlich vielen Fallbeispielen gibt er hier Einblick in die umfangreichen Zerstörungen und Schädigungen durch diese Impfung. Seine Liebe gilt hier der Verordnung mit Thuja occidentalis, aber auch Cupressus lawsoniana kommen zum Einsatz. Ein isopathisch von ihm hergestelltes Medikament aus dem Eiter des Pockensekrets erweist sich in seiner Praxis als sehr nützlich. Er betont, wie sehr der Organismus von dem Impfgift überwältigt wird.
Sabina preist er als dem Thuja in der Behandlung von Hautauswüchsen gleichwertig und vergisst hier nicht die äußere Anwendung von Thujatinktur.
Eine bedeutende Schrift entsteht 1884 mit dem Titel: Das Ähnlichkeitsgesetz ist das wissenschaftlichste Prinzip des Impfens: Vorbeugung durch Homöopathie. Liest man es durch, wünscht man sich, dass es viel mehr gelesen würde, denn seine Aussagen lassen sich genauso auf die modernen Impfungen und deren z. T. verheerende Folgen übertragen.
In seinem Werk über die Hauterkrankungen betont Dr. Burnett, dass die Haut ein lebenswichtiges Organ des Körpers sei und bei Erkrankung unbedingt von innen heraus behandelt werden müsse. Jeder Teil der Haut sei auf das Engste mit einem inneren Organ oder Teil verbunden, jede Hauterkrankung nur der äußerste Ausdruck einer inneren Krankheit.
Bei seinen Aufzeichnungen kommen besonders die Zusammenhänge mit der Unterdrückung von Hautausschlägen und der Entstehung von Atemwegserkrankungen hervor, bieten aber gerade dadurch eine gute Anschauungsübung zur Erlernung der richtigen Mittelwahl.
Die antipsorischen Arzneien wie z. B. Lycopodium, Sul­fur (Schwefel) oder Thuja finden ihre besondere Erwähnung. Tuberculinum, von Dr. Burnett Bacillinum genannt, aber auch Vaccininum kommen zur Sprache. Gerade seine Tips aus der Praxis, von vielen als oberflächliche Homöopathie abgetan, zeigen sehr gute Kenntnisse der Materie, vergisst Dr. Burnett doch niemals, das geeignetste Arzneimittel herauszufinden. Diese Arbeit unterstützt er aber noch mit Anwendungen, die seiner Meinung nach nicht stören, aber das Leiden der Patienten verringern oder gar beenden helfen.
Der Schwellung der Milz wendet der Rademacher-Belesene seine Aufmerksamkeit zu, landet damit aber vollkommen im Abseits für die reinen klassischen Hahnemann-Anhänger, die ihn nun als einen klinischen, von den isopathischen Gedanken Rademachers, vor allem dessen Organlehre vollkommen Vergifteten sehen. Wie so oft zeigen aber seine Ausführungen, dass er es nie unterlässt, die ähnlichste Arznei zu suchen, genau nach den Regeln, dabei aber entdeckt, dass bei schweren Organleiden oftmals eine einfache Ausheilung, auf das Organ bezogen, wahre Wunder wirkt. Es sind ihm die Verbesserungen bei seinen Patienten eben wichtig, sein Grundsatz war, niemals chronische Organleiden zu übersehen, funktionelle Störungen in einer Art und Weise zu behandeln, dass nicht endlos lange chronische Behandlungen folgen, sondern wirklich gute Erfolge auf Dauer bei den um Hilfe Suchenden vorzuweisen sind.
Dr. Burnett drückt mit so vielen seiner Aussagen aus, dass er die Ursache behandeln will, den Kern des Geschehens treffen will.
Die Erkrankungen der Leber finden deshalb auch seine besondere Zuwendung. Es folgen Beispiele aus seiner umfangreichen Praxis, die uns heute, besonders klassisch arbeitend, auf die praktische Seite des Homöopath-Seins bringen kann, uns wertvolle Hinweise liefert, wie wir unseren Patienten helfen, einen Status von Gesundheit und Wohlbefinden zu erlangen. Dazu gehört ein umfangreiches Repertoire an Betrachtungsfähigkeiten und Maßnahmen.
Mit Tinkturen arbeitete er und gibt auch in vollem Umfang seine diagnostischen Beobachtungen preis. Gerade in Deutschland haben es seine Büchlein sehr schwer, Leser zu finden, da sie voll mit neuen Ideen sind: amerikanische neue Mittel werden da genauso besprochen wie weitere Anwendungsmöglichkeiten, z.B.Umgang mit Tinkturen oder äußere Anwendungen (in sehr spärlichem Maße).
In seinen Büchern fordert er die Leser immer wieder auf, Ursachenfindung zu betreiben. Geschwulste der Brust werden von ihm behandelt, mit einer Vielzahl von Medikamenten und atemberaubendem Erfolg, wie sich noch mehr aus seinen persönlichen Praxisaufzeichnungen ersehen lässt. Der Genuss von zu viel Fleisch, zu starken Gewürzen bei Tumorerkrankungen und der übermäßige Verzehr von Salz werden in seinen Beobachtungen zu Zunder für die Geschwulste.
In einem anderen Werk schreibt Dr. Burnett: Der Pilz, der oft als Ursache der Krankheit angesehen wird, kann sich nur auf einem geeigneten Nährboden entwickeln, er braucht ein schon für ihn spezifisch passend erkranktes menschliches Individuum, um gedeihen zu können. Bacillinum, Sulfur, Sepia, Tellurium kommen zum Einsatz, um nur einige seiner verwendeten Arzneien zu belegen.
In dem Werk "Die Heilbarkeit der Tumore durch Arzneimittel" betont er: Ein Arzt, der sich immer nur an die Symptome hält, ist wie ein Leser, der, um lesen zu können, jedes Wort buchstabieren muss.
Bei den Reihen von Heilmitteln, die Dr. Burnett gebraucht, wird er immer gefragt, welches nun das hilfreiche Mittel gewesen sei, worauf er antwortet: "Es ist, als wenn man jemanden, der eine Leiter gebrauchte, um in ein Haus zu gelangen, fragt, mit welcher Sprosse er hineingelangte."
Jahre bevor Robert Koch mit seiner Entdeckung an die Öffentlichkeit trat, arbeitet Compton Burnett schon mit Tuberkulinum/Bacillinum. Bei der Behandlung von Fisteln betont Dr. Burnett, wieder einmal brillant: "Fisteln, wie immer sie auftreten, sind nicht das eigentliche Leiden, sondern sie sind nur der Ausdruck einer Erkrankung der inneren Säfte, welche durch die Fistelbildung zu Tage tritt." Hydrastis canadensis, Thuja acininum, Ceonathus americanus, Juniperus sabina und viele gute Arzneistoffe mehr tauchen in seinen Fallbeispielen auf. Dr. Burnett führt durch seine praktischen Erfolge an, dass die Fistel ein konstitutionelles Leiden ist.
Die dringendste Bitte Dr. Burnetts war: Behandeln, bis auch wirklich die Ursache aufgehoben ist, die Gesundheit wiederhergestellt ist, soweit wie irgend möglich. Beim Nachstudieren des Lebenswerkes Dr. Burnetts fällt sein mutiger Einsatz für die Homöopathie auf, dessen wir in unserer Zeit auch dringend bedürfen.
Dieser Homöopath der alten Schule wurde oft vergessen und verkannt. Es ist an der Zeit, das Werk dieses hervorragenden Homöopathen aus der Tiefe der Vergessenheit und des Verkanntseins hervorzuholen. Wir brauchen nicht nur die spektakulären Heilerfolge einiger, wie es oft erscheinen mag "Auserwählter", sondern die Hilfe derer, die uns durch ihre Ideen am meisten im täglichen praktischen Arbeiten unterstützen.
Zum Schluss noch ein Ausspruch Dr. J. C. Burnetts, in dem er Dr. von Grauvogel zitiert: "Daher behaupte ich, dass aller Fortschritt, der von einem Homöopathen ausgegangen ist, zur Sache der Homöopathie so sehr gehört und ihr Eigentum so sehr geworden ist, wie jede andere ihrer Lehren." [2]

Clarke sagte über Burnett: "… in den letzten zwanzig Jahren war Burnett die stärkste, fruchtbarste und ursprünglichste Kraft in der Homöopathie".

Fußnoten