Inzidenz, Inzidenzwert: Unterschied zwischen den Versionen

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Der zweite Lockdown (Lockdown Light) wird manchmal als Grund angegeben, daß die Inzidenz bei den Unter-80-Jährigen abflacht. Da diese Abflachung schon in der Woche auftrat, in der der Lockdown verhängt wurde, kann der eigentliche Anlaß für die Abflachung nicht der Lockdown gewesen sein. Denn aufgrund von Inkubationszeit und Testverzögerung dauert es mindestens eine oder gar zwei Wochen bis sich eine Wirkung zeigen kann. <ref> Regierungseitig wurde immer gesagt, daß es mindestens zwei Wochen dauere, bis die Wirkung von Maßnahmen sichtbar werden würde.</ref>
 
Der zweite Lockdown (Lockdown Light) wird manchmal als Grund angegeben, daß die Inzidenz bei den Unter-80-Jährigen abflacht. Da diese Abflachung schon in der Woche auftrat, in der der Lockdown verhängt wurde, kann der eigentliche Anlaß für die Abflachung nicht der Lockdown gewesen sein. Denn aufgrund von Inkubationszeit und Testverzögerung dauert es mindestens eine oder gar zwei Wochen bis sich eine Wirkung zeigen kann. <ref> Regierungseitig wurde immer gesagt, daß es mindestens zwei Wochen dauere, bis die Wirkung von Maßnahmen sichtbar werden würde.</ref>
Im Gegensatz dazu müßte die Wirkung der Änderung der Testkriterien schon in der Woche der Festlegung sichtbar werden.
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Im Gegensatz dazu müßte die Wirkung der Änderung der Testkriterien schon in der Woche der Festlegung sichtbar werden. Das RKI schreibt ja selbst, daß die Zahlen nach dem Zeitpunkt der Änderung der Testkriterien nicht direkt mit den vorhergehenden vergleichbar sind.
  
 
== Kritik ==
 
== Kritik ==

Version vom 17. Februar 2021, 02:29 Uhr

Die 7-Tage-Inzidenzen werden vom Robert Koch-Institut (RKI) bekannt gegeben.

»Während der Coronaviruspandemie dient in Deutschland eine Sieben-Tage-Inzidenz (auch 7-Tages-Inzidenz) als Richtwert für die Erklärung einer Region zu einer Epidemie-Region.[11] Die 7-Tage-Inzidenz ist die Anzahl der an sieben aufeinanderfolgenden Tagen in einer Region gemeldeten positiven PCR-Tests pro 100.000 Einwohner. Ab einem Wert von 50 wurden die Maßnahmen zur Kontaktreduzierung lokal verschärft.«[1]

COVID-19 (Deutschland)

Bundesweite Inzidenz

Corona Bundesweite Inzidenz.png

Bundesweite altersspezifische Inzidenz ("Demografische Verteilung")

»Jeden Dienstag werden im Situationsbericht die altersspezifischen Anteile als 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner nach Meldewoche dargestellt. Auf den folgenden Tabellenblättern finden sich die altersspezifischen Fallzahlen sowie die altersspezifischen 7-Tage-Inzidenzen. Für die Berechnung von Inzidenzen wurde die Bevölkerungsstatistik mit Stand 31.12.2019 herangezogen.« (Quelle) Der Abschnitt / Die Tabelle Demografische Verteilung ist in den dienstäglichen Situationsberichten zu finden. (Beispiel: Bericht vom 09.02.21, Seite 6 f.)

Altersspezifische Inzidenz gesamt.png

Sommerloch

Corona Alterspezifische Inzidenz Sommerloch.png

Abflachung 2. Welle

Altersspezifischer Inzidenzverlauf.png

Corona Alterspezifische Inzidenz Start 2.Welle.png[1]

Der zweite Lockdown (Lockdown Light) wird manchmal als Grund angegeben, daß die Inzidenz bei den Unter-80-Jährigen abflacht. Da diese Abflachung schon in der Woche auftrat, in der der Lockdown verhängt wurde, kann der eigentliche Anlaß für die Abflachung nicht der Lockdown gewesen sein. Denn aufgrund von Inkubationszeit und Testverzögerung dauert es mindestens eine oder gar zwei Wochen bis sich eine Wirkung zeigen kann. [2] Im Gegensatz dazu müßte die Wirkung der Änderung der Testkriterien schon in der Woche der Festlegung sichtbar werden. Das RKI schreibt ja selbst, daß die Zahlen nach dem Zeitpunkt der Änderung der Testkriterien nicht direkt mit den vorhergehenden vergleichbar sind.

Kritik

🔥 11.11.20 | SPIEGEL Wissenschaft: "Kritik am neuen Infektionsschutzgesetz | Die fragwürdige Macht des Inzidenzwerts"

«Auch der Statistikexperte Gerd Antes äußert entsprechende Bedenken: "Diese ganze Palette von gegenwärtigen Maßnahmen, die ungeheuren politischen und sozialen Sprengstoff haben, an nur einen einzigen Parameter zu koppeln, ist mehr als irrwitzig", sagte er. Die Werte seien unter ganz anderen Bedingungen entstanden und stünden heute praktisch ohne valide Begründung im Raum.«

Samplingproblem

Die 7-Tage-Inzidenz, die das RKI in seinen Situationsberichten angibt, ist die Zahl der in den letzten sieben Tagen positiv Getesteten multipliziert mit dem Verhältnis 100.000 / Bevölkerungszahl. Die tatsächlichen Testzahlen werden nicht berücksichtigt. Die Zahl der durchgeführten Testungen hat damit einen direkten Einfluss auf die Inzidenz. Erhöht man die Anzahl der Tests steigt die Inzidenz, senkt man sie, sinkt die Inzidenz.

Einen weiteren direkten Einfluss auf die "RKI-Inzidenz" hat die Auswahl der zu testenden Personen. Testet man querbeet durch die Bevölkerung, "erwischt" man weniger Positive als wenn man sich auf symptomatische oder auf Kontaktpersonen beschränkt.

Unzureichende Sensitivität der Tests

(Bearbeitung folgt)


Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Bei der Darstellung der Daten wird davon ausgegangen, daß die Zahlen des RKI ISO-konformen Kalenderwochen repräsentieren, d.h. der Wochenbeginn ist der Montag.
  2. Regierungseitig wurde immer gesagt, daß es mindestens zwei Wochen dauere, bis die Wirkung von Maßnahmen sichtbar werden würde.