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== Lieder ==
 
== Lieder ==
  
Der Titel ''Dat is Duisburg'' wird im Raum Duisburg gelegentlich als inoffizielle Hymne der Stadt bezeichnet.<ref>{{Toter Link|url=http://www.derwesten.de/nachrichten/im-westen/Volle-Breitseite-fuer-die-Geliebte-id1719111.html|text=Volle Breitseite für die Geliebte}}, derwesten.de, WAZ, 16. Februar 2008. [http://web.archive.org/web/20100926222401/http://www.derwesten.de/nachrichten/im-westen/Volle-Breitseite-fuer-die-Geliebte-id1719111.html Archiv-Version vom 26. September 2010]</ref><ref>[https://www.nrz.de/staedte/duisburg/west/bandbreite-spielt-beim-stadtfest-id1734084.html Bandbreite spielt beim Stadtfest – Inoffizielle Duisburg-Hymne am Samstag live in Rheinhausen], [[Neue Ruhr Zeitung]], 18. Februar 2008.</ref>
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Der Titel ''Dat is Duisburg'' wird im Raum Duisburg gelegentlich als inoffizielle Hymne der Stadt bezeichnet.<ref>{{Toter Link|url=http://www.derwesten.de/nachrichten/im-westen/Volle-Breitseite-fuer-die-Geliebte-id1719111.html|text=Volle Breitseite für die Geliebte}}, derwesten.de, WAZ, 16. Februar 2008. [http://web.archive.org/web/20100926222401/http://www.derwesten.de/nachrichten/im-westen/Volle-Breitseite-fuer-die-Geliebte-id1719111.html Archiv-Version vom 26. September 2010]</ref><ref>[https://www.nrz.de/staedte/duisburg/west/bandbreite-spielt-beim-stadtfest-id1734084.html Bandbreite spielt beim Stadtfest – Inoffizielle Duisburg-Hymne am Samstag live in Rheinhausen], Neue Ruhr Zeitung, 18. Februar 2008.</ref>
  
 
In der Liederbestenliste vom August 2010 erklomm die Bandbreite mit ihrem Song ''Was ist los in diesem Land'' den dritten Platz.<ref>[https://www.nmz.de/kiz/nachrichten/die-liederbestenliste-august-2010 Liederbestenliste August 2010], nmz.de, August 2010.</ref> Dieser Song schaffte mit dem siebten Platz einen Wiedereinstieg in die Liederbestenliste vom Januar 2012.<ref>[https://www.nmz.de/kiz/nachrichten/die-liederbestenliste-januar-2012 Liederbestenliste Januar 2012], nmz.de, Januar 2012</ref>
 
In der Liederbestenliste vom August 2010 erklomm die Bandbreite mit ihrem Song ''Was ist los in diesem Land'' den dritten Platz.<ref>[https://www.nmz.de/kiz/nachrichten/die-liederbestenliste-august-2010 Liederbestenliste August 2010], nmz.de, August 2010.</ref> Dieser Song schaffte mit dem siebten Platz einen Wiedereinstieg in die Liederbestenliste vom Januar 2012.<ref>[https://www.nmz.de/kiz/nachrichten/die-liederbestenliste-januar-2012 Liederbestenliste Januar 2012], nmz.de, Januar 2012</ref>
  
== Politische Positionen ==
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== Politische Positionen und Rezeption==
  
[[File:Kein Sex mit Nazis Live.jpg|thumb|Live-Show des Duos Die Bandbreite mit dem Song ''Kein Sex mit Nazis'']] Das Duo bezeichnet sich selbst als Polit-Pop-Band. Viele Songs enthalten politische Aufrufe. In ihren Texten knüpft die Band dabei auch an Verschwörungstheorien an. Unter anderem werden in dem Stück ''Selbst gemacht'' [[Verschwörungstheorien_zum_11._September_2001|Verschwörungstheorien zum 11. September 2001]] propagiert.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/dgb-party-gewerkschafter-lassen-verschwoerungstheoretiker-rappen-a-519729.html ''DGB-Party: Gewerkschafter lassen Verschwörungstheoretiker rappen''], [[Spiegel Online]], 28. November 2007.</ref> In dem Song ''Demokratie'' wird die [[Mondlandung|Mondlandung]] bezweifelt.<ref name="nd2013">[https://www.neues-deutschland.de/artikel/825821.volle-bandbreite.html ''Volle Bandbreite – Duisburger Band bietet Wahlkampfhilfe von Rechts nach Links''], [[Neues Deutschland]], 28. Juni 2013.</ref> [[Jürgen_Elsässer|Jürgen Elsässer]], auf den sich der Sänger Wojnarowicz positiv bezieht,<ref name="islamischezeitung">[https://www.islamische-zeitung.de/die-hiphop-gruppe-die-bandbreite-moechte-politisches-bewusstsein-vermitteln/ „Eine Botschaft ist heute selten geworden“], Islamische Zeitung, 12. Februar 2009.</ref> bezeichnete die Bandbreite als „die erfolgreichste Band der ‚[[9/11_Truth_Movement|Wahrheitsbewegung]]‘“.<ref name="nd2013" />
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Das Duo bezeichnet sich selbst als Polit-Pop-Band. Viele Songs enthalten politische Aufrufe. In ihren Texten thematisiert die Band auch ausgesprochen umstrittene Themen. Unter anderem werden in dem Stück ''Selbst gemacht'' die offziellen Verschwörungstheorien der Medien und der US-Regierung zu den [[9-11|Anschlägen vom 11.September 2001]] hinterfragt.  
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In dem Song ''Demokratie'' wird die Mondlandung bezweifelt. Jürgen Elsässer, auf den sich der Sänger Wojnarowicz positiv bezieht,<ref name="islamischezeitung">[https://www.islamische-zeitung.de/die-hiphop-gruppe-die-bandbreite-moechte-politisches-bewusstsein-vermitteln/ „Eine Botschaft ist heute selten geworden“], Islamische Zeitung, 12. Februar 2009.</ref> bezeichnete die Bandbreite als „die erfolgreichste Band der „Wahrheitsbewegung‘“.<ref name="nd2013" />
  
Wojnarowicz führte in einem Interview mit der [[Islamische_Zeitung|Islamischen Zeitung]] zum politischen Profil der Band aus, dass er bereits als Kind an [[Ostermarsch|Ostermärschen]] teilgenommen habe und Mitglied der [[IG_Metall|IG Metall]] sowie der [[Sozialistische_Jugend_Deutschlands_–_Die_Falken|Falken]] gewesen sei.<ref name="islamischezeitung" /> Aus letzteren wurde er schließlich wegen der verschwörungstheoretischen Texte der Band ausgeschlossen.<ref name="nd2013" /> Unter anderem der nordrhein-westfälische Landesvorstand der Partei [[Die_Linke|Die Linke]] beschloss im November 2012, dass der Landesverband „sich an Veranstaltungen von Parteigliederungen, auf denen die Duisburger Band ‚Die Bandbreite‘ auftritt, weder finanziell noch inhaltlich oder organisatorisch beteiligen“ werde, und riet davon ab, mit der Band zusammenzuarbeiten.<ref>[http://bak-shalom.de/index.php/2013/02/26/gegen-jeden-antisemitismus-ak-shalom-vor-ort-in-bamberg/ „Gegen jeden Antisemitismus!“ AK Shalom vor Ort in Bamberg], bak-shalom.de, 26. Februar 2013.</ref>
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Anlässlich des Auftritts der Band am 12. Mai 2010 beim [[Burg-Waldeck-Festivals|Linken Liedersommer auf Burg Waldeck]], der unter dem Motto „Linke Lieder gegen Ausbeutung und Krieg“ stattfand, berichtete die [[Junge_Welt|junge Welt]] positiv über die Band und bezeichnete angesichts der Eindrücke antideutsche Vorwürfe als „lächerlich“.<ref>[https://www.jungewelt.de/2010/06-15/015.php ''Kein Sex mit Nazis – Junge Welt, 15. Juni 2010'']</ref> Auch 2012 schrieb das Blatt: „»Bandbreites«&nbsp;Texte sind provokant, sie bilden keine Realität ab, sondern die Sicht vieler Leute auf diese Realität. Dies hat nicht nur Berechtigung, sondern ist notwendig als ein Gradmesser, der die steigende Fieberkurve unserer Gesellschaft anzeigt – eine wichtige Funktion von Liedern mit politischem Anspruch, die über ein schlichtes Agitprop-Schema hinausgehen wollen.<ref>[https://www.jungewelt.de/2012/06-21/019.php ''Am Feuer zwischen den Lagern – Junge Welt, 21. Juni 2012'']</ref>  
  
Das [[Politisches_Spektrum|politische Spektrum]] der Organisationen, bei denen die Band auftritt, reicht von der [[Marxismus-Leninismus|marxistisch-leninistischen]] [[Deutsche_Kommunistische_Partei|DKP]] bis hin zur [[Rechtspopulismus|rechtspopulistischen]] [[Schweizerische_Volkspartei|SVP]].<ref>[https://www.neues-deutschland.de/artikel/200683.bandbreite-zu-gross-bemessen.html ''»Bandbreite« zu groß bemessen''], Neues Deutschland, 27. Juni 2011.</ref> 2010 wurde die Band von der [[Nationaldemokratische_Partei_Deutschlands|NPD]] als „eine volkssozialistische Musikgruppe“ gelobt.<ref>[https://www.taz.de/!5068141/ ''Bekennerschreiben aufgetaucht – Der Feind steht links''], [[die tageszeitung|taz]], 2. Mai 2013.</ref> 2011 rief das Duo zu einer [[Truther|Truther]]-Demonstration in Karlsruhe auf, die von [[Eva_Herman|Eva Herman]] über den Internetauftritt des [[Kopp-Verlag|Kopp-Verlages]] beworben worden war.<ref>[https://www.waz.de/staedte/duisburg/agentur-der-bandbreite-unterstellt-betrug-bei-voting-fuer-the-dome-rtl-ii-id4951009.html ''Agentur der Bandbreite unterstellt Betrug bei Voting für The Dome (RTL II)''], [[Westdeutsche Allgemeine Zeitung|WAZ]], 11. August 2011.</ref> Anfang 2013 komponierte und sang die Band den Parteisong für die Kleinstpartei [[Neue_Mitte_(Partei)|Neue Mitte]] von [[Christoph_Hörstel|Christoph Hörstel]]. Dies nahm die [[Rosa-Luxemburg-Stiftung|Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland-Pfalz]] mit der Begründung, dass „das Programm dieser Partei […] mit linken Positionen nicht vereinbar“ sei, zum Anlass, sich als Veranstalter des Linken Liedersommers, bei dem die Band trotz Ausladung auftreten sollte, zurückzuziehen.<ref name="nd2013" /> Im September 2014 trat die Band beim verschwörungstheoretischen und in „offenkundige[r] Nähe zu rechtsextremem Gedankengut“ stehenden Quer-Denken-Kongress von [[Michael_Vogt|Michael Vogt]] in Neu-Isenburg auf.<ref>[http://www.fr.de/rhein-main/alle-gemeinden/offenbach/verschwoerungstheorien-treffpunkt-der-anti-aufklaerer-a-561199 Danijel Majic: ''Verschwörungstheorien – Treffpunkt der Anti-Aufklärer''], Frankfurter Rundschau vom 8. September 2014</ref> Im [[Bundestagswahl_2017|Bundestagswahlkampf 2017]] unterstützte die Band die Partei von Christoph Hörstel, die ''[[Deutsche_Mitte|Deutsche Mitte]]''.<ref>[https://www.taz.de/!5431671/ Bundestagswahl-Service: Deutsche Mitte – Die Wahrhaftigen], von J.-P. Baeck, taz.archiv; abgerufen am 30. August 2017</ref>
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Wojnarowicz führte in einem Interview mit der „Islamischen Zeitung“ zum politischen Profil der Band aus, dass er bereits als Kind an Ostermärschen teilgenommen habe und Mitglied der IG Metall sowie der Falken gewesen sei.<ref name="islamischezeitung" /> Aus letzteren wurde er schließlich aufgrund von Angriffen aus dem Spektrum der Antideutschen ausgeschlossen.<ref>http://web.archive.org/web/20130708120938/http://www.diekomplettebandbreite.de:80/2013/02/marcel-wojnarowicz-aus-sjd-die-falken-ausgeschlossen/</ref> Viele weitere Angriffe und Verleumdungen und Versuche, diese linke Band in Verbindung mit dem rechten Spektrum zu bringen, haben den beiden Duisburger Rapper über Jahre das Leben schwer gemacht und eine Reihe Auftritte verhindert. Das ganze Spektrum der Diffamierungs-Kampagne kann im Wikipedia-Artikel „Die Bandbreite“ nachgelesen werden, welcher dem typischen Diffamierungsschema für Vertreter politisch unliebsamer Positionen folgt.
 
 
== Rezeption ==
 
 
 
Wegen ihrer Anschlussfähigkeit an die rechte bis rechtsextreme Szene und ihrer verschwörungstheoretischen Positionen wird Die Bandbreite in den Medien und von linken politischen Gruppen regelmäßig kritisiert<ref name="nd2013" /> und „ein mehr als unappetitliches Gebräu aus Verschwörungstheorien, [[Anti-Amerikanismus|Anti-Amerikanismus]], [[Sexismus|Sexismus]] und [[Frauenfeindlichkeit|Frauenfeindlichkeit]]“ ausgemacht.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/linken-spitzenkandidat-verteidigt-frauenverachtende-band-a-907808.html ''Niedersachsen: Linken-Spitzenkandidat macht sich für frauenverachtende Band stark''], Spiegel Online, 28. Juni 2013.</ref> Mehrere Organisationen, wie Gewerkschaften und Landesverbände der Linkspartei, fassten Beschlüsse, die Band für Veranstaltungen nicht zu buchen. Der Linkenpolitiker [[Diether_Dehm|Diether Dehm]] verteidigte die Band und plante sie für den Bundestagswahlkampf 2013 seiner Partei ein.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/linken-spitzenkandidat-verteidigt-frauenverachtende-band-a-907808.html Linken-Spitzenkandidat macht sich für frauenverachtende Band stark], Der Spiegel, 28. Juni 2013</ref>
 
 
 
In einem Artikel auf [[Spiegel_Online|Spiegel Online]] warf Alexandra Sillgitt der Band vor, sie verbreite „wüste Verschwörungspolemik“. [[Matthias_Jena|Matthias Jena]] von der IG Metall Bayern stellte im selben Beitrag klar, dass die IG Metall Bayern die „abstrusen“ Theorien der Band nicht teile, und kündigte an, dass die Band nicht mehr bei Veranstaltungen der IG Metall Bayern und der DGB-Jugend auftreten werde.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,519729,00.html ''Gewerkschafter lassen Verschwörungstheoretiker rappen'']. SPIEGEL Online, 28. November 2007</ref>
 
 
 
[[Zlatan_Alihodzic|Zlatan Alihodzic]] kritisierte am 31. Juli 2008 in der [[Westdeutsche_Allgemeine_Zeitung|WAZ]], dass Die Bandbreite trotz verschwörungstheoretischer und auch bei [[Neonazismus|Neonazis]] großen Anklang findender Texte von der [[Sozialdemokratische_Partei_Deutschlands|SPD]], [[Die_Linke|Der Linken]] und dem [[Deutscher_Gewerkschaftsbund|DGB]] in Duisburg für Veranstaltungen gebucht wurde.<ref>[https://www.waz.de/staedte/duisburg/von-rinks-nach-lechts-id1297598.html ''Von rinks nach lechts''], WAZ, 31. Juli 2008.</ref>
 
 
 
Wegen der Verbreitung der Behauptung in der Berliner Regionalausgabe der [[Die_tageszeitung|taz]], die Band sei für ihre [[Antisemitismus_(nach_1945)|antisemitischen]] Texte bekannt, erhob Wojnarowic eine erfolgreiche Unterlassungsklage gegen die taz.<ref>LG Berlin 27 O 545/09 – 8. Oktober 2009</ref> Die taz legte daraufhin beim Kammergericht Berlin Berufung gegen das Urteil der Pressekammer des [[Landgericht_Berlin|Landgerichts Berlin]] ein und verlor erneut. Eine geforderte finanzielle Entschädigung konnte die Band jedoch nicht durchsetzen.<ref>KG Berlin, Beschluss vom 14. Dezember 2010 – 9 U 203/09</ref> Auch nachdem der Journalist Stefan Laurin der Band Antisemitismus in ihren Texten vorgeworfen hatte, wurde ihm die Wiederholung dieser Aussage durch Urteil des [[Landgericht_Bochum|Landgerichts Bochum]] vom 21. September 2011 unter Strafandrohung verboten.<ref>[http://www.diebandbreite.de/wp-content/uploads/2011/12/Anerkenntnisurteil_Ruhrbarone_StefanL.jpg Anerkenntnisurteil Landgericht Bochum, 21. September 2011, Aktenzeichen I-8 O 376/11].</ref>
 
 
 
Die Band trat bei der 2009er Konferenz der [[Anti-Zensur-Koalition|Anti-Zensur-Koalition]] von [[Ivo_Sasek|Ivo Sasek]] auf.<ref>Frida Thurm: [https://www.zeit.de/gesellschaft/2014-04/montagsdemo-mahnwache-frieden-berlin/seite-2 ''Die ganz eigene Welt der Montagsdemonstranten – Auch Verschwörungs-Hip-Hop gehört dazu''], [[Die Zeit]] vom 22. April 2014</ref>
 
 
 
Martin Wassermann nahm den WM-Song ''Weltmeister'' zum Anlass, um sich in der linken Wochenzeitung [[Jungle_World|Jungle World]] kritisch mit der Band auseinanderzusetzen, bei der er einen „Spagat zwischen reaktionärer Verschwörungsideologie, vermeintlich linken Standpunkten und Deutschland-Huldigung“ ausmacht.<ref>{{Internetquelle|url=https://jungle.world/artikel/2010/22/41072.html| titel=Urin statt Bier | zugriff=16. August 2010|autor = Martin Wassermann |hrsg= [[Jungle World]]| datum= 3. Juni 2010}}</ref>
 
 
 
Anlässlich des Auftritts der Band am 12. Mai 2010 beim [[Burg-Waldeck-Festivals|Linken Liedersommer auf Burg Waldeck]], der unter dem Motto „Linke Lieder gegen Ausbeutung und Krieg“ stattfand, berichtete die [[Junge_Welt|junge Welt]] noch positiv über die Band und bezeichnete angesichts der Eindrücke antideutsche Vorwürfe als „lächerlich“.<ref>[https://www.jungewelt.de/2010/06-15/015.php ''Kein Sex mit Nazis – Junge Welt, 15. Juni 2010'']</ref> Auch 2012 schrieb das Blatt: „»Bandbreites«&nbsp;Texte sind provokant, sie bilden keine Realität ab, sondern die Sicht vieler Leute auf diese Realität. Dies hat nicht nur Berechtigung, sondern ist notwendig als ein Gradmesser, der die steigende Fieberkurve unserer Gesellschaft anzeigt – eine wichtige Funktion von Liedern mit politischem Anspruch, die über ein schlichtes Agitprop-Schema hinausgehen wollen.“<ref>[https://www.jungewelt.de/2012/06-21/019.php ''Am Feuer zwischen den Lagern – Junge Welt, 21. Juni 2012'']</ref> Im Zusammenhang mit einem Auftritt bei den umstrittenen sogenannten [[Mahnwachen_für_den_Frieden|Mahnwachen für den Frieden]] warf dann das Blatt der Band im April 2014 vor, sich nie gescheut zu haben, bei Verschwörungstheoretikern und [[Rechtsesoterik|Rechtsesoterikern]] aufzutreten.<ref>[https://www.jungewelt.de/2014/04-23/039.php Daniel Bratanovic und Sebastian Carlens: ''Falsche Friedensfreunde''], [[junge Welt]] vom 23. April 2014.</ref>
 
 
 
Der Landesausschuss der NRW-[[Jusos|Jusos]] stimmte am 29. Januar 2012 einem Antrag zu, in dem alle Gliederungen der Jusos und der SPD aufgefordert wurden, die Band nicht zu Veranstaltungen für Musikdarbietungen einzuladen. Jegliche Form von Antisemitismus, Sexismus oder antiamerikanischen Verschwörungstheorien lehne man entschieden ab.<ref> {{Webarchiv|text=Beschlussbuch 11. ordentliche Landeskonferenz des Juso-Landesverbandes NRW, 15.-16. September 2012 in Münster |url=http://www.nrwjusos.de/wp-content/uploads/2012/09/Beschlussbuch_web_2.pdf |wayback=20150630102919 |archiv-bot=2018-04-06 13:13:17 InternetArchiveBot }}.</ref>
 
 
 
Die [[Neue_Westfälische|Neue Westfälische]] Zeitung schrieb am 3. Oktober 2012: „Anders als die Alt-68er-Generation wie [[Konstantin_Wecker|Wecker]], [[Hannes_Wader|Wader]] oder [[Reinhard_Mey|Mey]] schafft es das Duo, mit großer musikalischer Vielfalt […] gesellschaftliche und geopolitische Fehlentwicklungen zu analysieren.“<ref>{{Toter Link|url=http://www.diekomplettebandbreite.de/wp-content/uploads/2012/10/Neue-Westf%C3%A4lischen_03.10.12.jpg |text=''Was gesagt werden muss''}} Neue Westfälische, 3. Oktober 2012< [http://web.archive.org/web/20121107140026/http://www.diekomplettebandbreite.de/category/presse/ Archiv-Version vom 7. November 2012]</ref>
 
 
 
Das [[Neues_Deutschland|Neue Deutschland]] warf der Band 2012 vor, sie wirke als „Appetitanreger für hochgradig reaktionäre Ideologien“ wie die „krude antisemitische Propaganda des Buchautoren [[Wolfgang_Eggert|Wolfgang Eggert]]“, da die Band sich in ihrer Schilderung der Entstehung des Textes zum Lied ''AIDS'' explizit auf Eggert berufen habe. Eggert hatte in seinem Buch ''Die geplanten Seuchen'' mit „offen antisemitischen Formulierungen“ die Behauptung aufgestellt, jüdische Institutionen bzw. Personen wären beteiligt gewesen, die Immunseuche [[AIDS|AIDS]] vorsätzlich in die Welt zu setzen. Die Band bewarb Eggerts Buch auf ihrer Webseite und verlinkte den Internetauftritt von dessen Verlag Chronos Medien, der dort z. B. Bücher wie [[Messianische_Bewegungen|''Messianisten-Netzwerke'']] ''treiben zum [[Weltuntergang|Weltenende]], [[Israel|Israels]] Geheimvatikan als Vollstrecker [[Harmageddon|biblischer Prophetie]]'' oder über [[9/11_Truth_Movement|''die verschwiegene Rolle'']] ''von [[Mossad|Mossad]] und [[CIA|CIA]] bei den [[Terroranschläge_am_11._September_2001|Anschlägen vom 11. September]]'' anbietet.<ref>[https://www.neues-deutschland.de/artikel/228439.wie-links-ist-paranoia.html „Wie links ist Paranoia?“ ND vom 2. Juni 2012]</ref>
 
 
 
2013 wurde ein Auftritt der Band auf dem [[Occupy_Germany|Occupy]]-Camp in Hamburg von Seiten der Aktivisten abgesagt, nachdem mehrere Bands sich geweigert hatten, aufzutreten, wenn Die Bandbreite teilnehmen sollte. Erneut wurde der Vorwurf der Rechtslastigkeit erhoben.<ref>[https://www.taz.de/!5068141/ Bekennerschreiben aufgetaucht – Der Feind steht links], taz, 2. Mai 2013</ref> Im selben Jahr wurde Wojnarowicz „wegen verschwörungstheoretischer Texte“ aus der [[Sozialistische_Jugend_Deutschlands_–_Die_Falken|Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken]] ausgeschlossen.<ref>[https://www.neues-deutschland.de/artikel/825821.volle-bandbreite.html „Volle Bandbreite: Duisburger Band bietet Wahlkampfhilfe von Rechts nach Links“], ''Neues Deutschland'' vom 28. Juni 2013, abgerufen am 15. Januar 2017</ref><ref>{{Toter Link|url=http://www.diekomplettebandbreite.de/2013/02/video-statement-zum-ausschluss-wojnas-aus-dem-jugendverband-sjd-die-falken/|text=Stellungnahme von Wojnarowicz}} auf der Website der Band vom 23. Februar 2013 [http://web.archive.org/web/20130708120938/http://www.diekomplettebandbreite.de:80/2013/02/marcel-wojnarowicz-aus-sjd-die-falken-ausgeschlossen/ Archiv-Version vom 8. Juli 2013]</ref>
 
 
 
2015 wurde die Band beim Krefelder „Greengos-Festival“ am [[Elfrather_See|Elfrather See]] ausgeladen, nachdem der Mitveranstalter [[Greenpeace|Greenpeace]] und einige der anderen Bands sich bereits zurückziehen wollten. Der Veranstalter begründete die Maßnahme damit, dass „man damit ganz klar zum Ausdruck bringen [wolle], dass die Greengos gegen Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus, Homonegativität und vorschneller genereller Diskreditierung, sowie jeglicher anderen Art von Diskriminierung“ sei.<ref>Jennifer Fortmann: [https://www.wz.de/lokales/krefeld/bandbreite-verstossene-band-1.1986850 ''Vom Greengos-Festival ausgeladen: Bandbreite – verstoßene Band''], [[Westdeutsche Zeitung]] vom 31. Juli 2015</ref> Die als [[Headliner|Headliner]] angekündigten [[Fog_Joggers|Fog Joggers]] begrüßten die Entscheidung des Veranstalters.<ref> [https://www.ruhrbarone.de/update-greengos-festival-krefeld-bandbreite-wurde-ausgeladen/111001 ''Update Greengos Festival Krefeld: Die Bandbreite wurde ausgeladen''], [[Ruhrbarone]] vom 27. Juli 2015</ref>
 
  
 
== Diskografie ==
 
== Diskografie ==
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*[http://www.diebandbreite.de/ Offizielle Website]  
 
*[http://www.diebandbreite.de/ Offizielle Website]  
*{{Discogs}}
 
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
  
 
<references />
 
<references />

Version vom 15. Juni 2019, 17:36 Uhr

Der folgende Textabschnitt basiert auf dem Artikel „Die Bandbreite“ aus Wikipedia, gelesen am 15.6.2019, und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist auf der vorgenannten Seite eine Liste der Autoren verfügbar. Textanpassungen und -änderungen sind möglich und wurden zum Teil nötig, weil die Darstellung in der Wikipedia nicht immer der Information, sondern der Verbreitung bestimmter Meinungen dient/e und/oder inhaltlich unvollständig, tendenziös oder verzerrt war/ist.
Die Bandbreite in Shirts mit dem Songtitel selbst gemacht

Die Bandbreite ist ein Hip-Hop-Duo aus Duisburg, das in deutscher Sprache rappt. Es besteht aus Torben Eckhoff alias DJ Torben und dem Sänger und Songwriter Marcel Wojnarowicz, der unter dem Künstlernamen Wojna auftritt. Die Band vertritt politisch kritische Positionen, die dem undogmatisch linken Spektrum zuzuordnen sind und scheut sich nicht, sich mit unkonventionellen und umstrittenen Themen (9-11-Diskussion, Impfen) zu exponieren.

Geschichte

Das Deutsch-Hip-Hop-Duo Die Bandbreite entwickelte sich aus den Solo-Aktivitäten der beiden Akteure Marcel Wojnarowicz (* 1976)[1], auch Wojna genannt, und DJ Torben. Wojna begann nach eigenen Aussagen 1992 damit, eigene Texte zu schreiben. Die erste Veröffentlichung hatte er 1998 auf dem 1. Duisburger Rap-Sampler, in den Folgejahren erschienen weitere Songs auf verschiedenen Samplern. Die erste Gemeinschaftsproduktion Wojna und Turbo mit Torben erschien 2000 auf dem Sampler Kommt in die Pötte.

2001 erschien unter dem Namen wojna und die komplette bandbreite die EP HipHop, im darauffolgenden Jahr erschienen Songs unter die komplette bandbreite, unter anderem die Single warum nur einmal. die welt ist schön wurde 2003 als erstes Album des Duos die komplette bandbreite veröffentlicht, 2006 folgte komplett durch unter dem Namen die bandbreite. Selbst gemacht erschien 2007 als EP unter dem heutigen Namen Die Bandbreite und 2008 wurden das Album Hexenjagd und die Single Dat is Duisburg veröffentlicht. 2009 erschien die EP Zwangsimpfung, 2010 die EP Weltmeister. 2011 wurde die LP Reflexion veröffentlicht.

Lieder

Der Titel Dat is Duisburg wird im Raum Duisburg gelegentlich als inoffizielle Hymne der Stadt bezeichnet.[2][3]

In der Liederbestenliste vom August 2010 erklomm die Bandbreite mit ihrem Song Was ist los in diesem Land den dritten Platz.[4] Dieser Song schaffte mit dem siebten Platz einen Wiedereinstieg in die Liederbestenliste vom Januar 2012.[5]

Politische Positionen und Rezeption

Das Duo bezeichnet sich selbst als Polit-Pop-Band. Viele Songs enthalten politische Aufrufe. In ihren Texten thematisiert die Band auch ausgesprochen umstrittene Themen. Unter anderem werden in dem Stück Selbst gemacht die offziellen Verschwörungstheorien der Medien und der US-Regierung zu den Anschlägen vom 11.September 2001 hinterfragt. In dem Song Demokratie wird die Mondlandung bezweifelt. Jürgen Elsässer, auf den sich der Sänger Wojnarowicz positiv bezieht,[6] bezeichnete die Bandbreite als „die erfolgreichste Band der „Wahrheitsbewegung‘“.[7]

Anlässlich des Auftritts der Band am 12. Mai 2010 beim Linken Liedersommer auf Burg Waldeck, der unter dem Motto „Linke Lieder gegen Ausbeutung und Krieg“ stattfand, berichtete die junge Welt positiv über die Band und bezeichnete angesichts der Eindrücke antideutsche Vorwürfe als „lächerlich“.[8] Auch 2012 schrieb das Blatt: „»Bandbreites« Texte sind provokant, sie bilden keine Realität ab, sondern die Sicht vieler Leute auf diese Realität. Dies hat nicht nur Berechtigung, sondern ist notwendig als ein Gradmesser, der die steigende Fieberkurve unserer Gesellschaft anzeigt – eine wichtige Funktion von Liedern mit politischem Anspruch, die über ein schlichtes Agitprop-Schema hinausgehen wollen.“[9]

Wojnarowicz führte in einem Interview mit der „Islamischen Zeitung“ zum politischen Profil der Band aus, dass er bereits als Kind an Ostermärschen teilgenommen habe und Mitglied der IG Metall sowie der Falken gewesen sei.[6] Aus letzteren wurde er schließlich aufgrund von Angriffen aus dem Spektrum der Antideutschen ausgeschlossen.[10] Viele weitere Angriffe und Verleumdungen und Versuche, diese linke Band in Verbindung mit dem rechten Spektrum zu bringen, haben den beiden Duisburger Rapper über Jahre das Leben schwer gemacht und eine Reihe Auftritte verhindert. Das ganze Spektrum der Diffamierungs-Kampagne kann im Wikipedia-Artikel „Die Bandbreite“ nachgelesen werden, welcher dem typischen Diffamierungsschema für Vertreter politisch unliebsamer Positionen folgt.

Diskografie

Alben

  • 2003: die komplette bandbreite: die welt ist schön
  • 2006: die bandbreite: komplett durch
  • 2008: Die Bandbreite: Hexenjagd
  • 2011: Die Bandbreite: Reflexion
  • 2013: Die Bandbreite: Art aber Fair
  • 2016: Die Bandbreite: Die letzten Linken

EPs

  • 2001: wojna und die komplette bandbreite: HipHop
  • 2007: Die Bandbreite: Selbst gemacht
  • 2009: Die Bandbreite: Zwangsimpfung
  • 2010: Die Bandbreite: Weltmeister
  • 2015: Die Bandbreite: Schmetterlinge im Glas

Singles

  • 2002: die komplette bandbreite: warum nur einmal
  • 2008: Die Bandbreite: Dat is Duisburg
  • 2013: Die Bandbreite: Mafia
  • 2017: Die Bandbreite: „Bitte impft sie nicht“
  • 2019: Die Bandbreite: Es ist wieder soweit

Außerdem finden sich einzelne Lieder auf verschiedenen Samplern, unter anderem auf Gemeinsam Gegen Rechts – Die Rote Schulhof CD.[11]

Literatur

  • Nikolaus Gatter: Die Bandbreite: Liedermacher oder Hip-Hopper? Duisburger Duo zwischen Zensur und Ground Zero. In: Folker! Das Magazin für Folk, Lied und Weltmusik 3/2009, S. 18 f.
  • Die Bandbreite: Die Wahrheit sitzt im Backstage. Culex-Verlag, Duisburg 2009, ISBN 978-3-942003-02-5
  • Frank Baier: Glück auf. Klartext-Verlag, 12. November 2012, S. 73, ISBN 978-3-8375-0645-7

Weblinks

Einzelnachweise